ENTRAILS haben mit „Raging Death“ ihr mittlerweile drittes Album am Start und wenn man das Cover betrachtet, sind größere Veränderungen in der stilistischen Ausrichtung wohl auszuschließen.
Entsprechend bricht „In Pieces“, nach kurzem atmosphärischem Intro, dann auch in bester Manier des schwedischen Death Metals aus den Boxen. Gitarren die nach Kreissägen klingen, ein unglaublich dicker Bass und feines Growling – könnte glatt aus den 90ern stammen.
Offensichtliche Referenzpunkte sind Dismember, Grave oder Entombed, also die absoluten Größen des Genres. Allerdings gelingt es ENTRAILS über die Dauer der zehn Songs, die es auf das Album geschafft haben, immer wieder für Abwechslung zu sorgen, sodass dem Hörer nicht langweilig wird.
Die Riffs sind heftig und in den tieferen Tonlagen angesiedelt, werden aber immer wieder mit Passagen durchsetzt, die an den Death ‘n‘ Roll Entombedscher Machart erinnern, was richtig cool kommt. zusätzlich gibt es auch immer wieder doomige Passagen, die an Autopsy und Asphyx erinnern und ein wirklich beklemmendes Feeling transportieren. Dem entgegen ist der Output des Schlagzeugs reiner Standard. Sicher erwartet man von so einer Scheibe keine Leistungen, die eines Flo Mounier würdig währen, aber etwas mehr Inspiration hätte es da schon sein dürfen. Wirklich gelungen hingegen ist der Gesang. Dieser fällt zwar für Genreverhältnisse relativ „entspannt“ aus, ist aber immer noch aggressiv genug, um Justin-Bieber-Fans den Skalp vom Schädel zu schälen.
In puncto Sound gibt es keinerlei Beanstandungen. Fett produziert, klar und doch dreckig mit einer herrlich kühlen Atmosphäre hält die Scheibe was sie verspricht. Besonders bei den Übergängen zwischen den Songs gibt es immer wieder auflockernde Elemente, die den, sonst recht klar strukturierten Songs, eine gewisse Abwechslung mitgeben.
Unterm Strich ist ENTRAILS mit „Raging Death“ ein richtig starkes Album gelungen. Schwedischer Old School Death Metal vom Feinsten, der sich vor niemandem im Genre verstecken muss. Hier muss sich die Konkurrenz schon strecken, um das gebotenen Niveau zu halten. Neuerungen sucht man zwar vergebens, aber das war auch nicht anders zu erwarten und ist auch gut so.
Wertung: 8 / 10