Konzertbericht: Kvelertak w/ Truckfighters & Support

28.03.2013 Conne Isald, Leipzig

Seit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debüts vor drei Jahren ging es für KVELERTAK steil bergauf. Neben einer Supporttour für Converge standen auch eigene Headlinertouren sowie diverse Festivalauftritte auf dem Programm. Mit dem Erscheinen des zweiten Albums „Meir“ geht es selbstverständlich wieder auf die Bühnen.

Der Auftakt des Abends liegt in der Hand von EL DOOM AND THE ELECTRIC ONES. Diese präsentieren eine Mischung aus rifflastigem Rock und psychedelischen Elementen. Diese wird vom Publikum recht zurückhaltend aufgenommen. Noch ist der Saal nur etwa zur Hälfte gefüllt und die anwesenden verspüren offensichtlich nicht das Bedürfnis, sich nahe an der Bühne zu positionieren. Die Darbietungen der Band werden mit Applaus belohnt und überwiegend positiv aufgenommen, aber abgesehen von drei, vier Menschen bleibt die größere Begeisterung aus. Insgesamt aber eine angenehme halbe Stunde, die durchaus Spaß machte.

Ein gänzlich anderes Bild bietet sich bei den folgenden TRUCKFIGHTERS. Diese sind dem Publikum offensichtlich bekannt, ist es doch schon vor Beginn des Sets rammelvoll vor der Bühne. Die Band selbst präsentiert sich energiegeladen, spielfreudig und das Leipziger Publikum verhält sich entsprechend: Es wird geheadbangt, mitgesungen und fröhlich getanzt, so dass es Publikum und Band eine wahre Freude ist. Musikalisch bekommt man, was man von den TRUCKFIGHTERS erwartet, staubtrockene, tonnenschwere Riffs und treibendes Drumming, kurz: Dessert Rock par excellence. Besonders der Bassound ist bemerkenswert – warm und drückend kommt er aus den PA und massiert einem höchst angenehm die Magengrube. Einziges Manko: Der Gesang rutscht im Sound manchmal etwas weg, ist andernteils schlicht zu leise. Allerdings kann dies den Gesamteindruck nicht täuschen – eine absolut gelungene Show!

Enthusiastisch wäre, als Beschreibung der Reaktion des Publikums auf die Show KVELERTAKs, eine dreiste Lüge, weil bodenlose Untertreibung. In dem Moment als Sänger Erland die Bühne mit einer Eulenmaske auf dem Kopf betritt, scheint das Conne Island förmlich zu explodieren. Dass KVELERTAK auf der Bühne eher selten stillstehen ist hinlänglich bekannt, aber die Energieleistung, die die Band am heutigen Abend abliefert, ist wirklich bemerkenswert.
Nicht minder beeindruckend ist allerdings auf die Textsicherheit der Anwesenden, ist dies, bei den komplett in Norwegisch gehaltenen Texten, doch nicht selbstverständlich. Nach kurzer Verwirrung scheint dieser Umstand Erland dann doch sehr zu erfreuen, immerhin animiert er ständig die vordersten Reihen zum Mitsingen, indem er ihnen schlicht sein Mikro vor die Nase hält. Neue wie alte Songs werden grandios gefeiert und das Publikum pusht sich und die Band zu absoluter Höchstleistung. Beleg hierfür sei der Fakt, dass sich Sänger Erland, wie selbstverständlich, während des letzten Songs einmal auf den Händen des Publikums durch den Saal tragen lässt. Einziger Leidtragender des Abends: der Roadie. Diese wirft sich während der Show immer wieder dem Publikum entgegen und schiebt die Monitore wieder an den vorderen Bühnenrand, damit sie in einer schönen Reihe stehen. Dumm nur, dass die Band beim letzten Song die Monitore eigenhändig zur Seite reißt und dem Publikum dabei attestiert die Bühne zu erklimmen. Klassische Stageinvasion, die darin gipfelt, dass sich eine Besucherin auf einmal mit einer Gitarre um den Hals weiderfindet, ohne so recht zu wissen, was passiert. Ein wunderbarer Abschluss eines Abends, den die Anwesenden noch lange in Erinnerung haben werden. KVELERTAK zeigen erneut, warum ihre Konzerte eben mehr sind, als einfach nur Musik.

Setlist KVELERTAK:
01. Spring Fra Livet
02. Mjød
03. Fossegrim
04. Ulvetid
05. Bruane Brenn
06. Nekrokosmos
07. Sjøhyenar (Havets Herrer)
08. Evig Vandrar
09. Nekroskop
10. Månelyst
11. Offernatt
12. Blodtørst
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13. Kvelertak
14. Utrydd Dei Svake

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