Kaum zu glauben, dass die Berliner POSTMORTEM sich schon fast 25 Jahre durch Deutschlands Musiklandschaft holzen. Dabei konnten besonders die letzten beiden Alben „Constant Hate“ (2008) und „Seeds Of Devestation“ (2011) begeistern und der Band eine ganze Menge neuer Fans einbringen. Knapp zwei Jahre später folgt nun mit „Bloodground Messiah“ der nächste Streich.
Zehn Tracks in fast genau einer halben Stunde sprechen eine recht deutliche Sprache. Und so wird hier auch keine Zeit verloren, nach einem (sehr) kurzen Intro ballert „Under Attack“ direkt in gewohnter Manier aus den Boxen, dass selbige nur so wackeln. Pure Aggression, war zwar nicht anders zu erwarten, weiß aber dennoch zu beeindrucken. Hier wird ganz zielgerichtet Death Metal gezockt, dem eine gewisse Rock n‘ Roll-Schlagseite verliehen wurde.
In diesem Stile geht es denn auch munter weiter. Fette Riffs treffen auf ganz viel Groove und dazu ballert das Schlagzeug, dass es eine wahre Freude ist. Besonders die Double-Bass legt hier ein Fundament, an dem schwerlich etwas auszusetzen ist. Wie bereits auf den Vorgänger kommen die Songs mit ordentlich Punch daher, gekuschelt wird ganz klar anderswo. Versuche mit E-Pianos hat man sich diesmal glücklicherweise gespart.
„Under Attack“ ist, wie bereits angesprochen, ein absolutes Brett, wohingegen „Calling The Undead“ deutlich melodischer daherkommt, ohne jedoch zu weit von der bekannten Formel abzuweichen. „White Raven Black Sun“ kommt rasiermesserscharf aus den Lautsprechern und „Falling From Hell“ bringt (verhältnismäßig) monumentale Ansätze mit sich.
Die Produktion ist hingegen weniger roh als auf den Vorgängern, was der Platte jedoch nicht schlecht zu Gesicht steht. Die Produktion nahm die Band selbst in die Hand, eingezimmert wurde die Scheibe in den Daily-Hero Studios in Berlin.
POSTMORTEM zeigen auf „Bloodground Messiah“ einmal mehr aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Wer seinen Death Metal mit einer großen Prise Thrash mag und auf Geballer steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Wer seine Musik frei von Überraschungen und leicht stumpf bevorzugt, sollte hier zugreifen. Freunde progressiver Songstrukturen oder musikalischer Innovationen sollten sich jedoch etwas anderes zur Hand nehmen.
Wertung: 6.5 / 10