Auch wenn die schwedischen NOMINON bereits seit 1993 in Schwedens Death-Metal-Szene unterwegs sind, kann man der Truppe doch eigentlich erst seit einigen Jahren „Aktivität“ attestieren: Dauerte es bis zum ersten Album sechs Jahre, und nochmal so lang, bis 2005 mit „Recremation“ das zweite Werk erschien, zogen die Herren danach kräftig an und veröffentlichten 2007 und 2010 Album Nummer drei und vier. Nun, erneut nur zwei Jahre später, steht mit „The Cleansing“ der Nachfolger zu „Monumentomb“ in den Startlöchern.
Und auch, wenn ich das bisherige Schaffen der Band nicht kenne, kann ich mir kaum vorstellen, dass ein Fan der Band von diesem Album enttäuscht sein könnte – einen derart authentischen Old School-Stil, wie ihn NOMINON hier bieten, eignet man sich nicht über Nacht an.
Vom düsteren, ebenfalls sehr traditionell gehaltenen Cover-Artwork bis hin zum Sound, den ich in seiner Kombination der Attribute „dreckig“, „druckvoll“ und „dynamisch“ als perfekt für diese Art von Musik bezeichnen würde, ist hier alles absolut schlüssig. Doch nicht nur die Rahmenbedingungen passen, auch der Inhalt als solcher weiß zu begeistern: Mit mächtig viel Energie prügeln NOMINON den Hörer hier durch ihre so kompromisslosen wie brutalen Old-School-Kracher.
Da die Band mit dieser stilistischen Ausrichtung natürlich nicht alleine ist, erinnert das Schaffen der fünf Schweden, die interessanterweise seit je her ausschließlich bei NOMINON aktiv und damit von keiner anderen Formation her bekannt sind, unvermeidlicherweise an so ziemlich jede klassische Death-Band – sei es nun Asphyx, Grave oder Entombed.
Doch genau hier liegt die Stärke von NOMINON im Allgemeinen beziehungsweise „The Cleansing“ im Speziellen: Denn wer genau diese Musikrichtung liebt, wird auch dieses Album lieben – wer traditionellen Death Metal immer schon fad fand, dem hätte auch ein versucht innovatives Album in dieser Marschrichtung nicht gefallen.
Mit „The Cleansing“ liefern NOMINON ein Album ab, das als Inbegriff oldschooligen Death Metals ins Lehrbuch geschrieben werden könnte. Dass man damit keinen Pokal für die Neuerfindung des Rades gewinnt, ist wenig überraschend – ansonsten machen NOMINON hier jedoch alles richtig: In einem rundum stimmigen Gesamtpacket liefern die Schweden ein wirklich unterhaltsames Album ab, das vor roher Gewalt strotzt und dabei trotzdem wohlüberlegt und durchdacht klingt. Perfekt zum Haare schütteln und Bier vergießen – absolut hörenswert!
Wertung: 9.5 / 10