Draufhauen und Spaß haben: Das ist das simple Motto, welches GLORIA MORTI bei ihren bisherigen drei Alben gepflegt und etabliert haben. Damit der Spaß nicht schwindet, war man stets bemüht, jedes Mal noch ein bisschen heftiger draufzuhauen – auch auf „Lateral Constraint“ ist man da nicht anders zu Werke gegangen.
Das Ergebnis ist eine krachende Verbindung aus Death und Black Metal. Ungefähr 46 Minuten lang wird ordentlich gesägt und gesäbelt ohne Unterlass, aber wie von der Band gewohnt, verzichten Gitarrist Juho Räihä und seine Gefolgsleute nicht auf Melodie. Saubere Riffs und eingehende Rhythmen sind fein aufeinander abgestimmt. Die Keyboards wurden diesmal zurückgeschraubt, dafür treten die extremen Charakteristika umso besser hervor.
GLORIA MORTI verschwenden keine Zeit mit langatmigen Intros oder Ouvertüren. Der Opener „Lex Parsimoniae“ legt sofort los und schon befindet man sich mitten im Geschehen. Ohne viel Schnickschnack zeigen sich die Finnen hier gleich zu Beginn brachial und kompromisslos. Dagegen bringen die nächsten Stücke „The First Act“ und „Our God Is War“ untermalende Gitarrenmelodien und wohlig düstere Black Metal-Riffs ein. „Sleep, Kill, Regression, Follow“ beginnt zwar ruhig und geheimnisvoll, dieser trügerische Anfang bietet aber nur eine kurze Verschnaufpause, bevor es mit relativ konstantem Tempo und dem Wechselspiel aus Rhythmus und Melodie munter weitergeht. Ein treibender Blast-Beat hier, saubere Instrumentalparts da – lediglich Sänger Psycho fehlt es irgendwie an Kraft. Monoton growlt und screamt er sich durch das Album, bestrebt, mit seinen Musiker-Kollegen mitzuhalten; es gelingt ihm mal mehr, mal weniger (wie gegen Ende der Scheibe). Alles in allem bleiben die Vocals gegenüber der massiven Klangdichte eher auf der Strecke, sind schlicht nicht aggressiv genug. Der Spielspaß und die mittlerweile deutlich merkbare Erfahrung der Band bügeln derartige Mankos aber größtenteils aus, die Songs verlieren trotz Härte nicht an Abwechslungsreichtum. Nur so rund jedes Lied für sich auch klingt – die wirklich entscheidenden Höhepunkte gehen dem Album ab.
Fazit: Ein erquickliches Stück Extreme Metal, mit ausreichend Potential und Biss, den Ruf GLORIA MORTIS zu festigen. „Lateral Constraint“ ist vielleicht kein sprichwörtliches Fest, aber auf jeden Fall eine gute Party.
Wertung: 7 / 10