BÄDR VOGU… welch schräger Name. Der erste Eindruck, es könnte sich vielleicht um eine zweitklassige Folk-Band handeln, verfliegt sofort, wenn einem das Cover in die Hände fällt. Das erinnert eher an die Kanadier Voivod – noch dazu die Info, dass die Truppe in der Bay Area zu Hause ist: Vielleicht ne junge Thrash-Metal-Band? Alles falsch. Auch wenn die Jungs ihre Heimat in Kalifornien haben, scheint die musikalische Herkunft eher Louisiana zu sein, weil wir es nämlich mit Sludge zu tun haben. Und „Exitium“ ist gar nicht neu, sondern schon 2011 in Eigenregie erschienen. Das spanische Label Memento Mori hat sich um eine Wiederveröffentlichung gekümmert – gute Voraussetzungen also, den Bekanntheitsgrad etwas nach oben zu schrauben. Bedingung dafür sind aber in erste Linie die Qualität der Musik und die entscheidende Millimeter vorraus zu haben, um sich vom Einheitsbrei abzusetzen.
Mit schrillem Dröhnen leitet „Wolves In The Ruins“ das Album ein, und wenn der kernig-knirschende Bass einsetzt, wird klar, dass wir es mit einer schön schmutzigen Produktion zu tun haben, wie es sich für das Genre gehört. Als „Blues Crust“ bezeichnet die Band ihre Musik selbst. Nicht allzu verwunderlich, denn die Genregrößen Eyehategod sind Haupteinfluss dieser jungen Truppe. Doch leider schafft sie es nicht, so eine dichte und krankhafte Endzeit-Atmosphäre wie die Kollegen aus New Orleans zu entwickeln. Das liegt zum einen an den recht langweiligen Growls von Sean, der wie eine seichte Kopie von „Corpsegrinder“ Fisher wirkt. Zum anderen reicht es nicht aus, bei den schleppenden, sich immer wiederholenden Doom-Metal-Passagen, mit zweitklassigen Riffs anzukommen. Lichtblicke dagegen sind Songs wie „Soliloquy Of Belligerence“, das mit einem erfrischenden und staubigen Stoner-Riff beginnt, um die Hörer dann mit ultra zähen Gitarren förmlich zu erdrücken. Iron Monkey lässt grüßen.
Dass „Exitium“ die erste Veröffentlichung der Truppe ist, kann man kaum glauben – auf technisch hohem Niveau, stellt sich die Platte als fühlbar homogen heraus. Ebenso lassen sich hie und da nette Ansätze finden, weswegen man den Jungs auch die Kreativität nicht absprechen kann. Für ein ganzes Album ist das dennoch zu wenig. Die „Wow-Effekte“ bleiben leider aus.
Und so gibt es wenige Gründe, erneut den Play-Knopf zu drücken. Wer ständig auf der Suche nach neuen Sludge-Gruppen ist, sollte hier rein hören. All die Anderen können ohne Bedenken auf BÄDR VOGU verzichten. Damit sich das ändert, muss die Band beim nächsten Versuch eine Schippe drauflegen und ihre guten Ideen nicht nur in ein oder zwei Songs aufblitzen lassen, sondern über die komplette Spielzeit einbringen.
Wertung: 6.5 / 10