Ein-Mann-Projekte: Klassischerweise findet man dieses Phänomen auf eher bescheidenen Black-Metal-Outputs wieder. Neben Putrid Pile, nur um mal ein Beispiel zu nennen, gibt es dennoch Ausnahmen, wie nun auch SOME HATE WILL LAST – hier, auf dem vorliegenden und wohl am ehesten als Death Metal zu betitelnden Debüt „The Art Of Resistance“ wurde alles vom Mannheimer Insane Doc Double L (hä?) eingespielt. Und der gute Herr macht kein Geheimnis draus, mit seiner wirklich eigenartigen Musik sogar im Underground zu polarisieren. Was dahinter steckt? Auf jeden Fall nichts Alltägliches.
Staccato-Gitarren, Break-Beat- und Jazz-Intermezzi, Extreme Metal trifft auf 80er Hardcore, und dann sind auch noch die drei Bonus-Tracks Akustik-Versionen – das klingt erst mal erstaunlich ungewöhnlich, der Promoschrieb macht da definitiv Lust auf mehr, ebenso wie das ziemlich cool gestaltete Cover. Was nach dem ersten Durchlauf hängen bleibt, ist jedoch erst mal ein ziemlich verwirrter Redakteur, der dieses zwiespältige Musikereignis gar nicht so recht einzuordnen weiß. Da wäre zuerst einmal der Sound, der dumpf und relativ unausgewogen aus den Boxen schallt. Bei den heutigen Möglichkeiten hätte man das auch im Homestudio um einiges präziser abmischen können, der Soundbrei auf „The Art Of Resistance“ ist allerdings nicht das Gelbe vom Ei. Auch die Jazz-Auflockerungen machen nicht das was sie sollen: Kein homogen eingebautes Konzept, sondern eher mal sporadisch aufblitzende Zwischenspiele. Klingt in den Ansätzen meist spannend, man hätte das ganze aber mehr in das Gesamtwerk einbinden können und sollen. Auf diese regelrechten Inkonsequenzen treffen dann aber doch ein paar positive Punkte: Ziemlich heftig sind zum einen die Growls, wie auch die, naja, ich sage mal „Straightness“ der meisten Songs. Da versteckt sich wohl der genannte 80er Hardcore, also alles in allem gut zum Mähne-Kreisen – geil vor allem bei „Lower Than The Low“ oder dem beherzt fetten „Deny Their Rules“. Die Bonussongs hätte man sich meines Erachtens dann wiederum sparen können, die passen nämlich so gar nicht mehr rein, auch wenn der Herr Insane Doc Double L (erneut: Hä?) eine ausgewogen rockige Stimme besitzt.
Ein völliger Rohrkrepierer ist „The Art Of Resistance“ keineswegs – einige Glanzlichter bilden sich zwar erst nach dem fünften Durchlauf heraus, die genannten Jazz-Passagen sind nicht ausgiebig genug genutzt und der Sound ist in allen Belangen ausbaufähig. Dennoch darf der aufgeschlossene Death Metaller, wie auch der ein oder andere Hardcoreler mal ein Ohr riskieren. Beim nächsten Mal kann dann sogar wirklich was brauchbares bei rauskommen. Ich bin gespannt.
Wertung: 5 / 10