Das ging schnell: Gerade einmal vier Monate nachdem Sänger GEOFF TATE Queensryche offiziell verlassen hat, steht er mit einem Soloalbum in den Startlöchern. Sein zweites Werk unter eigenem Namen nach seinem selbstbetitelten Debüt im Jahre 2002 hört auf den Titel „Kings & Thieves“ und muss fortan den Namen Geoff Tate im Gespräch und Geschäft halten. Doch ich bezweifele, dass das den elf neuen Songs gelingt.
Der einfallslose Albumtitel und das klischeetriefende Cover lassen schon vor dem Hören die Befürchtung aufkommen, dass es sich hier um ein Mittelklasse-Produkt handeln könnte. Und diese Vermutung bestätigt sich leider. Keine der Nummern weiß wirklich nachhaltig zu beeindrucken, vieles klingt nach Schnellschuss. Der Opener geht ja noch gerade in Ordnung, doch danach kommt nicht mehr viel. Immer wieder soll „Kings & Thieves“ wohl nach modernem Alternative Rock oder Grunge klingen, doch guter Alternative Rock und guter Grunge klingen nunmal anders. Dagegen war sogar das allerorts kritisierte „Hear In The Now Frontier“ von Queensryche noch ein packendes Album. Allerhöchstens das hin und wieder auftauchene Saxofon weiß Akzente zu setzen.
Man muss es leider deutlich sagen: Die Zeit der unsterblichen Metal-Hymnen, die GEOFF TATE und Queensryche einst groß gemacht haben, scheint endgültig vorbei zu sein. Selbst das nach wie vor stimmgewaltige Organ von Tate kann da nichts retten. Zu langweilig, uninspiriert und unausgegoren sind die Melodien, die er damit zum Besten gibt. Ein gutes Beispiel? Hört „Say U Luv It“.
Fazit: Wer gehofft hat, dass GEOFF TATE nach seiner Trennung von Queensryche an alte, längst vergangene Glanztaten aus dem Zeitalter von „Operation: Mindcrime“ anknüpfen kann, wird bitter enttäuscht. Leider hat Geoff Tate mit diesen Songs im Jahre 2012 keinerlei Relevanz. Allerhöchstens für Komplettisten interessant.
Wertung: 4.5 / 10