BOMBS OF HADES sind zurück. Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Chambers Of Abominations“ legen die Schweden ihr zweites Album „The Serpents Redemption“ nach. Untätig war man in der Zwischenzeit allerdings nicht, was sich an drei Splits und einer EP festmachen lässt.
War das erste Album noch recht Crust-lastig, hat man sich in der Zwischenzeit mehr dem Old School Death Metal schwedischer Prägung zugewandt und spielt nun, eigener Angabe zufolge, Death Crust. Das lässt sich zunächst so erst einmal bestätigen. BOMBS OF HADES spielen schwedischen Death Metal, dem man anmerkt, dass die Macher aus der Crust-Ecke kommen. Das wird schon bei den ersten beiden Tracks deutlich, die vollkommen ungebremst aus den Boxen knallen und dabei so rau wirken, als wäre man vor dem Pressen der CD noch schnell mit einem Reibeisen drübergegangen.
Spaßig? Begrenzt. Was die Herren hier abliefern, ist nicht schlecht, aber so richtig will der Funke noch nicht überspringen. Das ändert sich mit „Burn“, das nicht nur mit einem geilen Groove, sondern auch mit einer wirklich coolen Gesangslinie im Refrain aufwarten kann. Also schnell weiter, denn nach einer weiteren Standardnummer sind wir auch schon beim Titeltrack.
Dieser wartet mit einer Spielzeit von knapp sieben Minuten auf, was in diesem musikalischen Bereich durchaus Interesse weckt. Besagter Song kann mit einem richtig coolen Intro aufwarten, welches besonders durch die orientalisch angehauchte Gitarrenmelodie zu begeistern weiß, die sich über ein Schlagzeug legt, was auch wunderbar den Marsch einer jeglichen Armee begleiten könnte – absolut gelungener Track, da auch im Folgenden schön gegroovt und gestampft wird.
Also voller Freude hinein in den Endteil des Albums, das nach der straighten Death Metal Nummer „Incubus Descending“ doch wieder abfällt. Während „Skull Collector“ noch an The Rotted erinnert, ist der Abschluss ein vollkommener Reinfall. Ein Track mit einer Spieldauer von zehn Minuten? Machbar, aber anscheinend nicht von diesen Herren, oder wie sonst sind zwei Minuten Intro (angenehmes Orgelspiel) und vier (!) Minuten Outro (irgendwas zwischen Wind und Meer bzw. Wellen) zu erklären? Tut mir leid, aber das bekommt das Prädikat unnötig.
Wo steht „The Serpents Redemption“ nun unterm Strich? Irgendwie ist das Album wie Brot und Butter: Schon o.k., aber eben nichts, was den Appetit sonderlich anregt. Handwerklich ist das Ganze nicht zu kritisieren und unterhaltsam ist es über weite Teile auch, sogar zwei richtig coole Tracks sind vorhanden. Und doch fehlt irgendwie das gewisse Etwas, um das Album noch weiter nach vorne zu katapultieren. Da hilft auch das richtig schicke Cover nur bedingt weiter, auch wenn ich dafür gerne Extrapunkte vergeben würde.
Anspieltipps: „The Serpents Redemption“ und „Incubus Descending“
Wertung: 6 / 10