„Ich will einfach nur Musik machen – mit Menschen die mir am Herzen liegen. Ohne irgendwelche Berechnung, Schubladen und Trends.“ Dieser Satz stammt aus einem Interview der Rock Hard mit CHRISTIAN MISTRESS Frontfrau Christine Davis. Einsatz, Leidenschaft und Liebe zur Musik sind weitere Stichworte, die mir beim Hören dieser Scheibe in den Sinn kommen. Schon ihr Debüt „Agony & Opium“ sorgte im Kreis der Fans des traditionellen Heavy Metal für Aufsehen. Relapse Records aus Philadelphia zögerten folglich nicht lange und holten sich diese vier Mannen plus Frau ins Boot. Mit erfahrenem Label im Rücken spielte die Band ihr Zweitwerk „Possession“ ein und wissen auch damit zu begeistern.
Frauen am Mikrofon sind momentan, so würde ich behaupten, ja durchaus im Trend. Bekanntestes Beispiel dafür dürften „The Devil’s Blood“ sein. Schnell ist man geneigt alle female-fronted Bands in eine Schublade zu stecken, was hier schlichtweg falsch wäre. Als großen Einfluss auf diese junge Band würde ich die NWOBHM ausmachen. Die ersten beiden Iron-Maiden-Alben liefen bestimmt das ein oder andere Mal während der Aufnahmen und hinterließen hier und da ihre Spuren. Die beiden Gitarristen Oscar Sparbel, welcher schon Wolves In The Throne Room live unterstützte, und Ryan McClain geben einfach alles und spielen mit viel Herzblut eingängige Riffs und Soli rauf und runter. Auch im Songwriting lassen sich keine Mängel ausmachen. Viele der Songs beginnen ruhig und langsam, um dann am Ende förmlich zu explodieren, und die Sängerin singt sich mir ihrer rauchigen Stimme alle Sehnsucht und Verzweiflung vom Herzen. Diese Album hat alles, was ein traditionelles Heavy-Metal-Album braucht: Gänsehautpassagen, Soli, doppelläufige Leadgitarren und dazu einen natürlichen analogen Sound. Die Produktion muss man loben, jedes Instrument is klar und deutlich zu hören, sodass alles, was die Band kann, auch zur Geltung kommt.
Dieses Teil ist einfach stark und super sympathisch. Jeder Oldschool-Heavy-Metal-Fan kann bedenkenlos zugreifen. Diejenigen die auf Frauengesang im Metal stehen, sollten ein Ohr riskieren. Falsch machen kann man hier wirklich gar nichts.
Wertung: 8.5 / 10