Man hat manchmal das Gefühl, in Deutschland würden die Black-Metal-Bands derzeit wie die Pilze aus dem Boden schießen – bekommt man doch ständig neue, vielversprechende Alben von jungen Bands auf den Tisch. „Von Leere und Tod“ ist eines dieser Alben… die Band dahinter heißt THORMESIS, kommt aus Rothenburg ob der Tauber und debütierte 2008.
Geboten wird auch auf dem dritten Album Black Metal mit Pagan-Einschlag – jedoch nicht der peinlichen Sorte, wie man bei dem Terminus „Pagan“ ja heutzutage stets befürchten muss, sondern ernstzunehmenderer Natur, wie man es beispielsweise von Thyrfing kennt.
Thyrfing ist dabei generell kein schlechtes Stichwort, weist das Schaffen der Bayern doch in manchem Belang Parallelen zu dem der Schweden auf: Neben dem Riffing, liegt das vor allem der Gesang, welcher angenehm zwischen Black-Metal-Screams und pathetisch-geschmettertem Klargesang abwechselt. Doch auch ausgefallenere Vergleiche sind hier nicht fehl am Platz – erinnert das aufgeweckte Riffing, wie beispielsweise in „In den Nächten der Wiederkehr“ oder „Des Wolfes letzter Gang“, wohl nicht zuletzt des etwas rotzigen Albumsounds wegen an die norwegischen Hardcore’n’Roller Kvelertak.
Wie sich aus diesem Vergleich ableiten lässt, hat „Von Leere und Tod“ einen durchaus nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert: Auch, wenn die Stücke untereinander homogen und als Album stimmig klingen, wird „Von Leere und Tod“ so schnell nicht langweilig.
Gold wert ist dabei beispielsweise der flotte Titeltrack an vorletzter Stelle, welcher dem Album hinten raus nochmal kräftig Zug verleiht, bevor das Album mit dem Grabfeld-Cover „Lebensgang“ endet. Als Cover kann dieser Song aber kaum gewertet werden, da die Band derart unbekannt ist, dass eigentlich nur vermutet werden kann, dass hier einer der beteiligten Musiker einem seiner alten Songs neuen Glanz verleihen wollte.
Wer sich vorstellen kann, mit einer Mischung aus Kvelertak und Thyrfing, also einer Mischung aus Paganmetal, Black’n’Roll und einer Prise Hardcore- / Punkattitüde warm werden zu können, sollte hier mal ein Ohr riskieren. Denn auch, wenn das Album vielleicht kein Meilenstein der deutschen Musikgeschichte ist – unterhaltsam ist „Von Leere und Tod“ allemal. Einzig der Albumtitel klingt auch nach mehrmaligem Schreiben nicht geistreicher…
Wertung: 7.5 / 10