Review The Cory Smoot Experiment – When Worlds Collide

Cory Smoot, früherer Gitarrist von Gwar, verstarb im Jahr 2011 unerwartet und unter ungeklärten Umständen, während die Band gerade auf Tour war. „The Cory Smoot Experiment“ sollte eigentlich ein Konzept-Album namens „Religion Is Fiction“ werden, mit verschiedenen Gastsängern, unter anderem Randy Blythe und Gwar-Frontmann Dave Brockie, was jedoch letztendlich nicht klappte. Cory nahm daraufhin den Gesang selber auf und nannte sein Projekt THE CORY SMOOT EXPERIMENT.

Dass Cory seinerseits ein begnadeter Musiker ist, ist nicht schwer zu erkennen: „When Worlds Collide“ strotzt nämlich nur so vor komplizierten Arrangements, wuchtigen wie vertrackten Gitarrensalven, abwechslungsreicher Rhythmik und nicht zuletzt einer Menge melodischer Passagen – gleichzeitig ist das Album nicht gezwungen progressiv oder auf Anspruch getrimmt. „The Blood Red“ liefert mit melodischen Highspeed-Gitarren einen fulminanten Einstieg, bevor groovende Midtempo-Riffs einsetzen. Ähnlich gestrickt sind andere Songs wie „Religion Is Fiction“, das sehr Math- beziehungsweise Metalcore-lastig aufgebaut ist, das Instrumental „Rebirth“ und „Mandatory Purgatory“. „The Gauntlet“ überzeugt derweil mit recht eingängigen Melodien, und „Brainfade“ steht durch die darin verwendeten Akustik-Gitarren im Gegensatz zum Rest, ebenso wie „Sloth Loves Chunk“, das sehr funkig rüberkommt. Ein Manko von „When Worlds Collide“ und daher auch von Cory Smoot ist allerdings, dass er kein überragender Sänger ist. So sind gerade die clean gesungenen Passagen, beispielsweise im Opener, nicht wirklich überzeugend – man merkt einfach, dass Cory ein Gitarrist und kein Vokalist ist.

Andererseits hat „When Worlds Collide“ etwas sehr Interessantes an sich. Klar, das Album eignet sich weder zum gnadenlosen Abrocken noch zum Entspannen. Für Freunde eigenständiger Musik im Metalbereich beziehungsweise Fans von Corys alter Band Gwar dürfte THE CORY SMOOT EXPERIMENT aber ein Reinhören wert sein, zumal alle Einnahmen aus dem Verkauf des Albums seiner Familie zukommen werden.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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