Review Herman Frank – Right In The Guts

  • Label: Metal Heaven
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

HERMAN FRANK weiß, wie man Heavy Metal macht. Das hat er schon bei etlichen Bands bewiesen, und am Eindrucksvollsten sicherlich bei Accept. Mit seinem Soloprojekt beschreitet er ebenfalls diese Pfade, toppt aber härtemäßig locker all seine bisherigen Engagements. Ich würde HERMAN FRANK vielleicht am ehesten mit Rage, toughen Primal Fear oder Mystic Prophecy (minus Thrash-Anteile) vergleichen.
Bereits mit seinem Solo-Debut „Loyal To None“ konnte Frank überzeugen. Nachdem der vielbeschäftigte Gitarrist praktisch so nebenbei noch mit seiner Gattin Martina die ebenfalls vielversprechende neue Band Poisun Sun aus der Taufe gehoben hat und ja auch wieder bei Accept die Axt schwingt, steht jetzt „Right In The Guts“, der zweite Longplayer von HERMAN FRANK, in den Startlöchern.

Und HERMAN FRANK enttäuscht auch mit seinem zweiten Album die Fans des kraftvollen Heavy Metal nicht. Gleich der Opener „Roaring Thunder“ ist ein dynamischer Headbanger vor dem Metal-Herrn. Treibender Rhythmus, variantenreiche Riffs, eine einprägsame Melodie und ein hervorragend erarbeiteter Höhepunkt verschmelzen zu einem wahren Hammertrack. Und erneut zeigt sich auch, welch ein hervorragendes Händchen Herman mit der Wahl seiner Sänger hat. Rick Altzi (u.a. At Vance, Sandalinas und Thunderstone) hat eine angenehm raue Stimme, die ebenso kraftvoll wie variabel ist, und mit der er sowohl die dynamischen wie melodischere Kompositionen ausdrucksstark performen kann.
Wer aber nun denkt, dass HERMAN FRANK mit dem starken Opener sein Pulver bereits verschossen hat, sieht sich getäuscht. Eigentlich ist das gesamte Album hochklassig. Der kantige Heavy Rocker „Right In Your Guts“, das variantenreiche „Ivory Gate“, das munter vorwärtspreschende „Vengeance“, das ebenso wuchtige wie eingängige „Starlight“, das schön hymnische „Raise Your Hand“, der eingängige Ohrwurm „Waiting“, das epische, an Dio erinnernde „King’s Call“, das treibende, geradlinige „Lights Are Out“ oder der mächtige Stampfer „Black Star“ stehen dem klasse Einsteiger in nichts nach. Ausfälle gibt es auf „Right In The Guts“ schlichtweg nicht. Das Songwriting-Niveau schwankt höchstens zwischen sehr gut und spitze. Und zudem komponiert Frank auch noch sehr abwechslungsreich.
Ein bisschen wunderte ich mich anfangs, dass das Line-Up quasi runderneuert wurde, da es ja beim ersten Anlauf so gut funktionierte. Bei HERMAN FRANK kann man die Bezeichnung Soloprojekt wohl ernst nehmen. Er ist die Konstante dieses Projekts, wenngleich auch Bassist Peter Pichl bei „Loyal To None“ schon mit dabei war. Aber die „neuen“ Mitmusiker machen durchweg einen prima Job, allen voran Rick Altzi. Und der Maestro beweist mit seinem vielseitigen Gitarrenspiel, dass er diese Betitelung auch wirklich verdient.

Viel besser kann man Heavy Metal nicht zelebrieren, als es HERMAN FRANK und seine Mitstreiter auf „Right In The Guts“ tun. Wer auf traditionellen Heavy Metal und/oder auf Bands wie Accept, Judas Priest, Primal Fear, Rage, Blaze Bayley, Grave Digger, Fight oder Mystic Prophecy steht, sollte sich das Zweitwerk von HERMAN FRANK nicht entgehen lassen.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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