Noch ganz klein, aber schon zocken wie die Großen – das ist wohl das Motto von EARACLE. Das Quintett aus dem Raum Lippstadt ist noch kein Jahr alt, hat mit „Aural Revelations In Metal“ aber schon seine erste 3-Track-Demo am Start, und die zeigt unmissverständlich, dass die Jungs als Band recht schnell laufen gelernt haben.
Kein Wunder eigentlich, schließlich besteht der Fünfer durchweg aus eingestandenen Musikern, die schon allerlei Erfahrungen und vor allem Talent mit zu EARACLE bringen konnten. Dementsprechend knackig kommen die drei Songs aus den Boxen, das Zusammenspiel der einzelnen Mitglieder läuft wie bei einer gut geölten Maschine und wurde von der sich auf professionellem Niveau befindlichen Studioproduktion passend in Szene gesetzt.
Nach eigener Angabe waren die Lippstädter anfangs eher auf der Alternative-Schiene unterwegs, ließen dann jedoch mehr metallische Trademarks ins Songwriting einfließen. Der ursprünglichere Sound klingt dabei weiterhin durch, etwa in der kraftvollen und variablen Rockstimme von Sänger Frank Weigel oder den hymnisch-melodischen und teils mehrstimmigen Refrains, mit denen alle drei Nummern gekonnt ausgestattet wurden.
Dass EARACLE ihren Platz dennoch eindeutig in der Metal-Ecke sehen, lassen sie zu keiner Zeit unbemerkt: „Aural Revelations In Metal“ zeichnet sich durch einen wuchtig-schweren Gitarrensound, fettes Riffing und virtuose, aber nicht übertriebene Arbeit im Lead- und Solo-Bereich aus. Auch die nicht zimperliche Herangehensweise im Rhythmusbereich, die durch groovende Bässe und stampfendes Drumming mit Doublebass-Parts aufwartet, spricht eine deutliche Sprache.
Ihrem eigenen Anspruch, einerseits hart und anspruchsvoll, andererseits aber auch eingängig und massentauglich klingen zu wollen, kommen EARACLE mit ihrer ersten Demo ein gutes Stück entgegen, verbinden sie doch geschickt aggressiven, modernen Metal mit getragenen Melodien. In Sachen Eingängigkeit und Hooks ist hier jedoch noch Verbesserungsbedarf, um sich aus dem Meer an ähnlich klingenden Gruppen hervorzuheben. Bis dahin bietet „Aural Revelations In Metal“ in knapp 13 Minuten aber dennoch einen gelungenen ersten Eindruck einer jungen, aufstrebenden Band und dürfte für Fans von Brainstorm bis Black Stone Cherry oder von Nevermore bis Stone Sour durchaus interessant sein.
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