Gute bis großartige Veröffentlichungen aus dem traditionellen Heavy-Sektor – keine Seltenheit dieser Tage. Klingt gerade noch das ebenfalls kürzlich erschienene „World War II – Metal Of Honor“ von Steel Assassin in meinen Ohren, da kommen auch schon die nächsten Verfechter der schwermetallischen Klänge angerollt. KATANA, den meisten bekannt als Gewinner des 2010er Wacken Metal Battle, brettern mit „Storms Of War“ einen hart groovenden Heavy-Langspieler in die heimische Anlage, dass es eine wahre Freude ist.
Dabei hört man KATANA an, dass sie keine Anfänger mehr sind, sondern ihr Handwerk bestens beherrschen – „Storms Of War“ ist das zweite Album der Heavy Metal-Hoffnung Schwedens. Bei schweren, melodischen und einprägsamen Riffs wandeln sie, wie die bereits erwähnten Steel Assassin, auf den Spuren von Iron Maiden und Judas Priest. Letztere haben hier hörbare Spuren hinterlassen, KATANA packen allerdings noch eine gehörige Portion Melodie drauf. So krallen sich das tolle „Land Of The Sun“ und das rasante „The Samurai Returns“ schon nach dem ersten Durchlauf im Gehörgang fest, „Khubilai Khan“ erfüllt den Klangraum mit dem Geist früher Iron Maiden-Klassiker, während der Opener „Reaper“ gen Judas Priest blickt und ein Quäntchen Thrash draufpackt. Diese und andere Vertreter der traditionellen Metal-Spielart markieren glücklicherweise nur die Wurzeln KATANA’s, was gewährleistet, dass sich das Songmaterial zu keiner Sekunde als Kopie enttarnt, sich aber dennoch teilweise recht innovationslos in die Riege der anhaltenden Veröffentlichungswelle eingliedert. Ein toller Riff jagt den nächsten, die Rhythmusfraktion hämmert zielsicher zum Takt und mit Johan Bernspång hat man sich eine wirklich einprägsame Stimme ans Mikro geholt – irgendwie wird man aber das Gefühl nicht los, das alles schon mehrmals gehört zu haben. Somit gibt es auch auf „Storms Of War“ keine neuen bereichernden Ideen, sondern schlicht großartig gespielten und authentisch produzierten Heavy Metal, der wohl auch nur eben jene Zielgruppe erreichen wird.
Bitte nicht falsch verstehen, „Storms Of War“ macht jede Menge Spaß, geht ins Ohr und wird beim nächsten Live-Gig jedem Besucher die Schuhe ausziehen. So richtig mag der Funke aber nicht überspringen, zu müde ist man vom immer gleichen: „Ach ja, hier merkt man diese und jene Band als Einfluss zu wähnen“. Wer in seiner Plattensammlung noch Platz für einen weiteren Heavy Metal-Output der Oldschool-Marke Platz hat, der macht mit KATANA’s neuem Langspieler allerdings wirklich nichts falsch, gut aussehen tut das sehr coole Cover übrigens sowieso.
Wertung: 7 / 10