Dass man KORITNI gerne in einen Sack mit Bands wie AC/DC, Rose Tattoo oder Airbourne steckt, liegt nicht nur an der gleichen Herkunft. Bislang war die australische Truppe um den markanten Frontmann und Bandkopf Lex Koritni durchaus auch im selben Genre zu Hause. Dass die Band aber wesentlich abwechslungsreicher agieren kann, beweist sie auf dem neuen Album „Welcome To The Crossroads“.
So ist gleich das eröffnende „Down At The Crossroads“ ein fetter Groover mit ordentlich Blues-Charakter nach amerikanischem Vorbild, und der Bandleader gibt dabei das Mikro an Gastsänger Jeff Scott Soto ab, der dem Stück mit seiner charakteristischen Stimme einen persönlichen Touch aufdrückt. „Better Off Dead“ ist kraftvoll, stürmisch und geradlinig, und man kann die Energienummer locker zum Heavy Rock mit Metaleinschlag rechnen. Bei „Party’s Over“ haben sich die Australier dann so ein wenig an Aerosmiths Stadionhymnen orientiert und erschaffen auch direkt eine ebensolche.
In gewissenem Sinne ist auch „TV’s Just A Medium“ ein Partyrocker, aber angesichts des Härtegrads wohl eher für eine deftige Party oder ein Bikertreffen. Mit „Lost For Words“ lassen KORITNI auch mal den emotionalen Klängen freien Lauf, um mit „Sydney In The Summertime“ wieder einen kraftvollen Hardrock-Groover mit eingängigem Refrain vom Stapel zu lassen. „Sometimes“ klingt dann so derart nach Aerosmith, dass es leichte Abzüge gibt. Dagegen punkten das flotte, straighte „Let’s Go Crazy“ und die mitreißende Ballade „Hold On“ wieder.
Also nichts mit AC/DC- oder Rose-Tattoo-Klon im Hause KORITNI diesmal. Stattdessen überzeugen die Australier die meiste Zeit über mit einem überraschend abwechslungsreichen und gutklassigem Songwriting. Und auch die handwerkliche Seite kann sich hören lassen. Sehr gut gefällt mir das vielseitige Gitarrenspiel mit seinen ideenreichen Riffs. Und auch Lex Koritni mach mit seiner charismatischen Stimme mit dem leicht rauen Timbre eine guten Job und liefert eine sehr angenehme Gesangsleistung ab.
„Welcome To The Crossroads“ ist aus kompositorischer Sicht wohl das bisherige Highlight in KORITNIs Discography. Solch ein variantenreiches Songwriting wünsche ich mir auch für die zukünftigen Alben der Australier. Wer auf vielseitigen Hard Rock steht, sollte hier dringend mal reinhören.
Wertung: 8 / 10