Review Thunder Skull – Thunder Skull

  • Label: STF
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

STF Records ist ein Label, das gerne unbekannten Künstlern eine Chance gibt, und immer wieder auch Metal-Bands aus dem Underground nach oben bringt. Etliche Bands, die sich später etablieren konnten, haben dort ihre Anfänge gehabt, respektive ihre frühen Alben herausgebracht.
Vielleicht wird es THUNDER SKULL, dem neuesten Release unter STF-Banner ebenso ergehen. Die Bonner Band bringt gerade ihr selbstbetiteltes Debut heraus. Interessanterweise besteht die Truppe nur auch zwei Leuten, dem Gitarristen Leo und dem Bassisten Sebastian. Die Plätze hinter Mikro und Drums werden von Gastmusikern besetzt.

THUNDER SKULL spielen melodischen Heavy Metal der traditionellen Art. Dass sich Leo und Sebastian beim Gitarren- bzw. Bassspiel besonders von Maiden inspirieren lassen, wird durch die typischen Trademarks immer wieder deutlich. Ansonsten sind die Songstrukturen weniger episch, sondern mehr geradlinig und energievoll mit einem beständigen Hauch von True Metal. Auch bei den Texten kommt die true-e Schiene immer wieder ein bisschen durch, wenn auch nicht so aufdringlich wie bei anderen Vertretern des Genres.
Das Songwriting des Duos ist solide, die Melodien der Stücke gehen gut ins Ohr und die meisten Höhepunkte werden ihrer Bezeichnung gerecht. Allerdings hakt sich das Gehör nur an wenigen Hooklines so richtig fest. THUNDER SKULL müssten insgesamt noch mehr Abwechslung unterbringen. Ein schonmal-gehört-Effekt stellt sich zu schnell ein, wofür auch die Stimme des Gastsängers Denny Lukic verantwortlich ist. Sein leicht rauchiger Gesang in tieferer Bruce-Dickinson-Art ist zwar durchaus markant und angenehm, leider fehlt seinem Orgen aber die notwendige Variablität, um aus manchen Stücken das letzte rauszukitzeln. Er ist zu sehr auf eine Stimmlage festgelegt. Mit einem vielseitigerem Sänger würde auch die gefühlte Ähnlichkeit abnehmen. Das ist eigentlich schade, da instrumentell ein guter Job gemacht wird. Besonders das variantenreiche Gitarrenspiel fällt mir positiv auf.
Die besten Tracks auf „Thunder Skull“ sind „Way To Hell“, „Hail Of Bombs“, das fast thrashige „Bless The Alcohol“, das mit überraschenden Wendungen aufwartende „In Memory Of“ und „The God Of Thunder. Eigentlich beweisen Leo und Sebastian mit solchen Songs, dass sie schon auch ein Händchen fürs Komponieren haben. Es fehlt lediglich etwas an Abwechslung und an dem ein oder anderen noch prägnanteren Hit. Da der Bonner Zweier aber noch am Anfang steht, kann man in der Richtung bestimmt noch Steigerung erwarten.

Ich empfehle der Band für das nächste Werk eine andere Sängerwahl und noch etwas mehr Vielseitigkeit beim Songwriting. Insgesamt ist „Thunder Skull“ trotzdem ein solides Album des Genres, und Fans des melodischen Heavy Metal machen nichts verkehrt, wenn sie auch mal THUNDER SKULL antesten.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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