Obwohl in den 80ern gegründet, ein paar Jahre später aufgelöst und 2005 wiedervereint, konnten STEEL ASSASSIN scheinbar weder mit den 2002 wiederveröffentlichten Demos alter Tage, noch mit dem 2005er Debut „War Of The Eight Saints“ den Status einer sehr talentierten Undergroundband überwinden. Mit „World War II – Metal Of Honor“ schickt sich nun ein Konzeptalbum an, STEEL ASSASSIN mit einem Paukenschlag in die Köpfe der geneigten Hörerschaft zu katapultieren.
So fahren die US-Metaller einprägsame Gitarren-Leads auf, feuern Mitsingrefrains durch das Trommelfell und begeistern durch ein ungeschliffen rau wirkendes Tonmaterial, das trotz bekannter Trademarks nicht wie der hundertste US-Metal-Neuaufguss bekannter Genregrößen klingt. John Falzone singt hier und da stellenweise wie ein junger Bruce Dickinson, auch in Sachen Melodieführung, Songkonstruktion und Atmosphäre fallen Parallelen zu Iron Maiden auf, allen voran bei „Four Stars Of Hell“ – man könnte fast meinen, es mit einem unveröffentlichten Track der Metal-Legende zu tun zu haben. Kein Wunder: Iron Maiden zählen neben Judas Priest, Thin Lizzy und Motörhead zu den Einflüssen der Band, auch wenn man von den letzten Zweien wenig raus hört, Judas Priest allerdings fast ebenso oft wie Maiden zitiert wird. Auf einer Gesamtspieldauer von etwas über 53 Minuten bekommt man auf „World War II – Metal Of Honor“ somit traditionelle Heavy-/US-Metal-Kost geboten, bei der sich unter den neun, zwischen vier und neun Minuten andauernden Songs, kein wirklicher Ausfall verbirgt, allerdings auch nichts wirklich Neues präsentiert wird. Der großartige Opener „God Save London“, das höchstrasante „The Iron Saint“ und das überlange „Normandy Angels“, welches sich für mich den besten Song des Albums darstellt, machen dies allerdings locker wett.
Damit ist schon alles gesagt, wer sich dem traditionellen Heavy-, bzw. US-Metal verpflichtet fühlt, der darf hier bedenkenlos zugreifen. STEEL ASSASSIN erfinden das Rad bei weitem nicht neu, bringen allerdings frisches Songmaterial auf hohem Qualitätsniveau in die heimische Anlage. Ob die Band mit „World War II – Metal Of Honor“ nun nicht mehr nur als Geheimtipp gilt, sei abzuwarten – ein Ohr sollte man allerdings auf jeden Fall mal riskieren.
Wertung: 7 / 10