Ein Redakteurs-Kollege hat, als es um seine musikalischen Präferenzen ging, mal folgenden Satz formuliert: „Ich habe eine starke Abneigung gegen Bands, die Bands kopieren, die selbst seit 20 Jahren das selbe machen.“ Das kann ich persönlich gut nachvollziehen. Mit NEW HATE RISING kommt nun eine Band um die Ecke, die so sehr einfach nur nach Hatebreed klingt, das es schwierig wird, etwas anderes darüber zu schreiben. Dass das Debüt der Band auch noch „Hatebreed“ betitelt ist, wie ich nach kurzer Recherche im Internet rausfinde, ist da schon fast nicht mehr komisch.
Und wer Hatebreed kennt, weiß wohl, dass sie selber nicht zur variabelsten Band der Geschichte gehören. Dementsprechend geht es auch bei NEW HATE RISING recht eintönig zu: Die Band kopiert quasi das Prinzip Hatebreed: (Maximal)Vier Akkorde + eintönige Vocals + eine Menge Gruppenshouts + ein nicht zu komplizierter Refrain, der leicht mitzubrüllen ist + viele Leersaitenbreakdowns – fertig ist die Mixtur. Dieses Rezept lässt sich im Prinzip auf alle 13 Songs auf „Prayer To The Ashes“ übertragen. Klar, ab und zu kommt auch mal ein thrashiges Riff durch, und einige Moshparts kicken schon ganz ordentlich.
„Prayer To The Ashes“ ist im Prinzip ein Album, das nur im Moshpit richtig funktioniert: Zu „Gravemaker“ lassen sich sicher mörderische Circle Pits veranstalten, in die „Wohoo“-Chöre in „Bound By Life“ einstimmen oder zu „Never Lose Hope“ und „Step It Up“ two-steppen.
Das hilft aber letzten Endes nicht darüber hinweg, dass das Album nicht viel zu bieten hat: Große Melodien, große Überraschungen oder jegliches Indiz für ein gewisses Etwas an Ideenreichtum sind hier Fehlanzeige. Sicher, das ist bei Hatebreed ebenso der Fall. Aber NEW HATE RISING klingen eben (bisher) nur wie eine Kopie derer. Fazit: Ganz nett – aber wer eine Platte sucht, die auch zu Hause eine gewisse Langzeitwirkung entfalten kann, sollte bei Terror, Death Before Dishonor und Konsorten bleiben.
Wertung: 5.5 / 10