Die Krähen schreien „Mord“. Bedrohlich. Dieser Titel, das Artwork und auch der Band-Schriftzug ließen mich sofort an das 2007er Release der Parachutes, „And I Won’t Stop Until You’ve Lost Everything You’ve Ever Loved….“ denken – im positiven Sinne, da dies zu den wenigen wirklich hochklassigen deutschen Hardcore/Screamo-Releases in meinem Plattenschrank gehörte und noch gehört.
Jedoch spielen EMPTY VEINS hauptsächlich emotional angehauchten Hardcore-Punk. Der hymnische Opener „Last Letter“ gibt die Marschrichtung vor: Schnelle Drums mit melodischen Gitarren, einer Menge Crew Vocals und cleanen Einsprengseln. Nicht zuletzt fühlt man sich angesichts der Melodien und melancholischen Grundstimmung an die frühen Zeiten der Post-Hardcore-Bands Funeral For A Friend beziehungsweise Alexisonfire erinnert. Bei EMPTY VEINS liegt der Fokus jedoch auf dem zweiten Teil des Worts „Hardcore-Punk“, was in den folgenden Songs auch deutlich wird – hier lassen sich soundmäßig Parallelen zu Comeback Kid und den deutschen Today Forever ziehen. „Anchors“ steht dem in nichts nach – sehr gut gefällt der Break mitten im Song, nach dem sich ein Drumbeat gemächlich aufbaut, langsam intensiver wird, von sich in der Lautstärke steigernden Bass- und Gitarren-Parts begleitet wird und über die Sänger Andi herzzerreißend hinweg brüllt. „Time Goes By“ verfügt als einziger Track über so etwas wie einen Moshpart, während „All The Way“ hauptsächlich von einem mitreißenden Chorus dominiert wird, der sich über die letzten 60 Sekunden des Songs zieht.
„The Crows Scream Bloody Murder“ ist für Fans emotionalen Hardcores in diesem Jahr ein echter Geheimtipp: Nicht nur haben die fünf Songs auf der Platte wirklich Qualität – sie sind auch authentisch und gehen unter die Haut, nicht zuletzt dank der bewegenden, aber keineswegs weinerlichen oder sülzigen Texte. Reinhören!
Keine Wertung