„Necropotency – having the ability to sustain an erection while having sexual intercourse with a corpse.“ Mit genau diesen Worten begrüßen die italienischen FOMENTO den Hörer auf ihrer Homepage. Na lecker! Was genau die Band dazu bewegt hat, sich so ein „Evil“-Image zuzulegen, vermag ich nicht zu sagen, denn genau das ist ihre Musik schonmal nicht. Oder hat jemand schonmal eine Thrashcore-Band gesehen, die total harte Gore-Lyrics schreiben will? Genau, ich auch nicht!
Wie auch immer – musikalisch bewegt sich die Band in sehr stark befahrenen Fahrwässern. So gibt es eine Menge mehr oder weniger melodischer Thrash-Riffs zu hören, das Ganze garniert mit einer Menge Breakdowns, Gang Shouts, gelegentlichen Solo-Einlagen und sehr konventionellen Vocals. Wenn es mal etwas Death-lastiger sein soll, holzt die Band auch gerne repetitive Palm Mute-Riffs runter. Griffige Melodien sind leider Mangelware, alle Lieder sind sehr nach Schema F konstruiert – coole Breaks und Tempowechsel sucht man vergebens und auch die Gitarrenfraktion weiß keine Akzente zu setzen.
Sänger und Bassist Marco kann mit seinen Vocals nicht viel rausreißen, weil sie einfach sehr monoton sind. Und um nochmal auf das bereits angesprochene „Necropotency“ zurückzukommen: Dieses wird als eine Metapher benutzt, um in einem Lied mal so richtig auf die komplette Musikindustrie abzuhaten und die ganzen Bands, die laut FOMENTO nur noch von den Plattenlabels am Leben erhalten werden, ?weil es einfacher und billiger ist“, so die Band. Das Ganze garniert mit einer Menge „Fuck You“ und dem epischen Satz „It’s like fucking a dead whore.“ Schade, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Message nicht viele mitbekommen werden, denn wenn eine Band etwas zu sagen haben will, sollte sie zuallererst gute Musik machen können.
Davon sind FOMENTO aber noch ein ganzes Stück entfernt. Hier regiert nämlich bloß der Durchschnitt.
Wertung: 5 / 10