(Death Metal / Southern Rock) Wenn sich eine Band selbst zwischen Bolt Thrower, Autopsy auf der einen, Wino und Soundgarden auf der anderen Seite einordnen würde, kann man zumindest sicher sein, dass das, was man geboten bekommt, nicht bloß nach Einheitsbrei klingt – und in der Tat: Auch auf ihrem zweiten Album beweisen HORN OF THE RHINO sozusagen mit eisernen Fäustlingen Fingerspitzengefühl.
Denn als sonderlich filigran kann man die musikalische Kreation der Basken beim besten Willen nicht bezeichnen – dennoch ist das Ergebnis nicht so grobschlächtig, wie man das aus dem Oldschool-Death kennt. Zu Riffs, die an Bands wie Asphyx, Autopsy oder auch Crowbar und Celtic Frost mit Southern-Rock-Einschlag denken lassen, singt Bandleader Javier Gálvez dem ganz entsprechend abwechselnd mit an Martin Van Drunens Reibeisenstimme erinnernden Vocals und waschechtem Southern-Rock-Gesang.
Obwohl sich der Sound der beiden Alben nur marginal unterscheidet, ist „Grengous“ damit deutlich härter als sein Vorgänger – dass das Album (im Gegensatz zum fast 70-minütigen Vorgänger) dafür auch nur eine gute Dreiviertelstunde füllt, kommt dem Hörer dabei sehr entgegen. Denn wo der Vorgänger durch ebendiese Überlänge doch mit der Zeit zu langweilen begann, setzt dieser Effekt bei „Grengious“ nicht oder zumindest erst ganz am Ende der CD ein. Gewiss, „Abwechslungsreichtum“ ist nicht eben ein Synonym zu „Grengous“, eine Dreiviertelstunde lang kann man sich hier jedoch gut unterhalten lassen.
„Grengous“ ist ganz vielleicht kein Meilenstein – nichtsdestotrotz ein unterhaltsames Album, das sich alle Fans der oben genannten Bands einmal anhören könnten. Denn auch wenn der ein oder andere Durchhänger nicht zu leugnen ist, ist das Album als Ganzes doch durch die Mischung aus doomigen, Groove-Riffs, Death Metal und griffigen Southern-Rock-Passagen ein ziemliches Kraftpaket.
Wertung: 8 / 10