Zugegebenermaßen stellte mich das TODESSTOß-Werk „Säuglingshängwerk Aushilfsheins“ bereits vor die kaum zu bewältigende Aufgabe, absolute Nischenmusik von und für absolute Freaks halbwegs angemessen zu bewerten – doch was TODESSTOß mit ihrem selbstbetitelten Album abliefern, ist mehr als nur eine Stufe krasser. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Mit „krasser“ meine ich mitnichten „besser“.
Bereits nach wenigen Sekunden ist beispielsweise klar, dass der Sound hier eher schlechter denn besser ausfällt als auf dem eh schon schwierigen, quasi gleichzeitig veröffentlichten anderen Album: Das Schlagzeug ist hier kaum noch als ebensolches zu erkennen, die Gitarren sind durch Effekte derart verzogen und entfremdet, dass auch diese kaum noch zu klassifizieren sind… und über alledem liegt ein Rest dessen, was ehemals wohl der Klang einer menschlichen Stimme war. Allein, auch davon ist nur noch wenig übrig, und das wenige, was noch zu hören ist, könnte ebenso auf andere Weise kreiertes Geräuschmaterial sein.
All das mag vielleicht sogar noch spannend klingen – und könnte es bei entsprechender Verarbeitung vielleicht sogar sein. Allein, was TODESSTOß dem Hörer hier zumuten, ist vollkommenes Chaos. Songstrukturen sucht man hier ebenso vergebens wie einen durch das Album gezogenen roten Faden oder sonstige Hinweise auf ein Konzept.Obwohl „Säuglingshängwerk Aushilfsheins“ mehr als die meisten Alben auf den „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“-Joker gesetzt hatte, konnte ich mir für dieses mit der Bethlehem-Fanschar zumindest ein potentielles Publikum vorstellen – ein solches für „Todesstoß“ zu finden, dürfte hingegen (und das völlig zu Recht!) schwieriger werden – besteht das Album doch tatsächlich über seine komplette Länge von 76:39 aus der Urmutter allen Soundbreis, welcher sich vollkommen struktur- und witzlos in die Gehörgänge des Rezipienten ergießt.
Es gibt Alben, die zu verreißen Freude bereitet, und es gibt Alben, um die es einem etwas leidtut, so dass man bei allem Übel noch das Positive zu suchen gewillt ist. „Todesstoß“ macht eine neue Kategorie auf – die der Alben, über die zu schreiben man sich eigentlich weigern sollte.
Es macht nicht nur keinen Spaß, dieses Album zu hören, sondern ist, schlicht und ergreifend, eine Zumutung. Weiter ins Detail bezüglich der Kompositionen zu gehen, wäre hier witzlos – zum einen, weil diese ihr Bestmögliches tun, nicht nach solchen zu klingen, zum anderen, weil man sie dazu alle gehört haben müsste – womit wir wieder beim Satz vor diesem wären: Es macht keinen Spaß, dieses Album zu hören, und ich sehe beim besten Willen nicht ein, warum ich es dann tun sollte.Darf sich mit diesem Machwerk deutscher Black-Metal-“Kunst“ beschäftigen, wer mag – mir langt’s.
Keine Wertung