Tristes Cover, triste Musik. Es rumpelt und wummert, es knarzt, es schlägt die Glocke Ding Dong. In einem schnarchenden Tempo schlurft der düstere Klangteppich wie Nebel aus meinen Lautsprechern, hier und da blitzt eine kaum wahrnehmbare Melodie heraus. Das zweite Album der Funeral Doomer von ENCOFFINATION ist ein zäher Brocken – und dabei auch leider verdammt langweilig.
Um es schon einmal vorweg zu nehmen, auf „O‘ Hell, Shine In Thy Withed Sepulchres” gibt’s nix, nein, einfach nur rein gar nix, was in irgendeiner Art und Weise mein Interesse hätte wecken können. Das fängt beim wahnsinnig innovativen Glockenschlag-Intro (höhö, Ironie) an, schlurft mit unterirdischem Drumming und mit einfallslosen Riffs hin zum röchelnd kraftlosen „Gesang“ und mündet dort in anödender Belanglosigkeit. Die Produktion passt sich dem Gesamtbild an, wirkt seicht und ohne Druck, und was das Songwriting anbelangt: Auch wenn ich ganz genau hinhöre, ich erkenne einfach keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Songs, außer vielleicht mal einer Geschwindigkeitsänderung hier und einer kurz aufblitzenden Melodie dort. Die Stücke bewegen sich zum Großteil zwischen drei und fünf Minuten, auf „Annunciation Of The Viscera“ gibt es den obligatorischen zehnminütigen Überlänge-Song. Schnarch – wobei letzterer fast noch am meisten Wiedererkennungswert besitzt, den Karren aber auch nicht mehr aus dem Dreck zu ziehen vermag.
Sound schlecht, Instrumentierung langweilig und einfallslos, Eingängigkeit gleich null, Atmosphäre nicht vorhanden, und dass man die Texte bei dem Gegrunze grundsätzlich nicht verstehen kann, muss ich wohl nicht weiter ausführen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wem dieses lahme Stück Musik gefallen soll. Knallharte Funeral Doom-Puristen könnten mal ein Ohr riskieren, wer gescheiten Doom in den kalten Wintertagen hören möchte, der greift lieber zu Qualitätsgarant Ahab.
Wertung: 3 / 10