(Country/Rock) Ministry-Anhänger dürften diese Veröffentlichung schon länger auf dem Schirm haben: Kein anderer als Mastermind Al Jourgensen selbst steckt hinter dem Projekt, dass sich auf dem Infozettel mit der schnieken Stilbezeichnung „Country Core“ schmücken darf. Und er hat noch weitere Berühmtheiten mitgebracht, Rick Nielsen (Cheap Trick), Mike Scaccia (Rigor Mortis) und Tony Campos (Static-X) geben sich neben Jourgensen, der hier als Buck Satan auftritt, die Ehre. Ob was Gescheites dabei rausgekommen ist? Lest selbst.
Dass man schon seit längerer Zeit hinter jeden x-beliebigen Stil ein „Core“ packen muss, kann man nun okay finden oder nicht, aber hier passt es einfach nicht. BUCK SATAN & THE 666 SHOOTERS spielen rasanten Country mit Rock-Verweisen, der an einigen Stellen so richtig kracht und mit allerhand Ohrwurmcharakter aufwarten kann. Die Fiedel fiedelt fröhlich vor sich hin, Banjo und Mandoline gesellen sich dazu, getragen wird das ganze vom unverwechselbaren Gesang des Herrn Buck Satan, der vor allem an den richtig rauen Stellen zur dreckigen Atmosphäre des Werks beiträgt. Fast alle Songs wirken auf „Bikers Welcome! Ladies Drink Free“ unbeschwert und verbreiten eine fröhliche, trinkfreudige Stimmung, die Texte sind zynisch und passen einfach zum Country-Flair. Worum es sich textlich bei Songs wie „Quicker Than Liquor“ und „Sleepless Nights And Bar Room Fights“ handelt, muss man nicht erklären, etwas mehr Abwechslung hätte man sich dann aber doch gewünscht, auch was die musikalische Umsetzung anbelangt. So bleiben neben den eben genannte Stücken eigentlich nur noch „What´s Wrong With Me“, „Medication Nation“ und „Ten Long Years In Texas“ hängen, der Rest dümpelt ein bisschen gleichförmig und in immer derselben Songstruktur vor sich hin. Melodien gibt es zwar genug, diese klingen dennoch zum Teil verwechselbar und zu Country-typisch, zu oft scheint sich eine Idee zu wiederholen, zu wenige Überraschungen wurden rein gepackt. So machen BUCK SATAN & THE 666 SHOOTERS zwar einen guten Job, mehr wäre da aber dennoch drin gewesen.
„Bikers Welcome! Ladies Drink Free“ macht Spaß, geht zum Teil schon nach dem ersten Durchlauf gut ins Ohr und passt gerade bestens in die rustikale Stammkneipe. Ob man sich das nun auch öfter mal an der heimischen Anlage geben kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der aufgeschlossene Metalhead hört mal rein, der Ministry-Fan greift gerne zu, wer auf Country steht, der sowieso. Ein überdurchschnittliches Party-Album, nicht mehr und nicht weniger.
Wertung: 7 / 10