Die Spanier von HATESKOR sind seit letztem Jahr in der Metalszene aktiv. Wie die Kollegen von Dawn Of Tears und Rise To Fall hat man sich dem Melodic Death Metal verschrieben. Während erstere jedoch um einiges komplexer sind und letztere einen sehr modernen Stil pflegen, liegt bei HATESKOR der Fokus eher auf skandinavischen Einflüssen.
Das macht sich im sehr keyboardlastigen Stil der Band bemerkbar, der mich sofort an Bands wie Omnium Gatherum oder Kalmah denken lässt. Dabei stehen während der Strophen schwedische Gitarren im Vordergrund, die meist von seichten Keys untermalt werden – eine Ausnahme stellt hier der klasse Track „Mirror’s Eye“ dar, der von einer super-catchy Keyboard-Melodie und fetzigen Double-Bass-Rhythmen geprägt ist. Mehrere unerwartete Taktwechsel sorgen hier gleichzeitig für eine Menge Abwechslung. Ähnlich aufgebaut ist auch „Ten Days, Ten Nights“, das zu Beginn durch Pianos und gemächliche Riffs auf eine Menge Melancholie setzt, bevor HATESKOR das Tempo anziehen und durch harte Gitarrenanschläge und flinke Melodien das Aggressivitätslevel deutlich erhöhen.
Wie die (offensichtlichen) Vorbilder von Kalmah stehen auch HATESKOR sehr auf Soli, in denen Keyboard und (oft getappte) Gitarrenleads sich abwechseln. Diese Soli machen vor allem in „My Golden Void“ und „Pool Of Decadence“ eine Menge Laune. Zwar übertreiben es HATESKOR auch mal mit den Synthesizern (nämlich im seichten „Tears Of Fire“), Momente wie diese stellen jedoch die absolute Ausnahme dar.
Insgesamt müssen die Iberier noch ein wenig daran arbeiten, ihre Musik höhepunktreicher zu gestalten, denn herausragende Songs gibt es mit Ausnahme des angesprochenen „Mirror’s Eye“ nicht. Für ein Debüt ist das hier Gebotene aber schon mehr als ausreichend – HATESKOR sind nämlich durchweg ansprechend und heben sich vom Durchschnitt deutlich ab.
Wertung: 7.5 / 10