Frankreich – das Land, aus dem mit den Prügelknaben von Benighted und deren Album „Asylum Cave“ wohl meine favorisierte Platte des Jahres stammt – hat mit ABSURDITY nun ein weiteres Mal Death Metal mit hörbaren Hardcore-Einflüssen zu bieten. Das Debut der Band hört auf den interessanten Namen „D:Evolution“.
Eine „Evolution“ wäre mir allerdings lieber, denn ABSURDITY haben den Dreh noch nicht so ganz raus, wenn es darum geht, guten Death Metal (oder auch Deathcore) zu spielen: Zwar rumpelt die Platte ganz ordentlich, klingt aber zu einem überwiegenden Teil einfach langweilig. ABSURDITY verwechseln nämlich offensichtlich Brutalität mit Monotonie: So sind beispielsweise „Sneaking Data“ und „Logical War Process“ zwar temporeich und mit vielen Double-Bass-Parts und eingestreuten Breakdowns versehen, anständige Grooves oder einprägsame Riffs sind trotzdem beinahe nicht vorhanden – und wenn man dem ganzen Gepolter doch mal eine Melodie entnehmen kann, wird diese so oft wiederholt, dass es schon wieder nervt. Der Opener „A Taste Of…“ ist in Sachen Belanglosigkeit auch nicht mehr zu übertreffen, was nicht zuletzt dem langweiligen Gesang von Sänger Gomes geschuldet ist – dessen Identitätslosigkeit stört zumindest mich auf dem ganzen Album erheblich, und kommt im Refrain dieses Liedes besonders „gut“ zur Geltung.
Lichtblicke gibt es dennoch: „Concrete Brain“ hat einige nette Blasts und Tapping-Melodien drin und „Fall Out“ hat ein ganz cooles Riff (und damit eins mehr als etwa sieben Songs auf dieser Platte). In „Rewind“ entwickeln die teilweise übereinander gelegten Vocals endlich mal ein wenig Zug, es gibt ein, zwei unerwartete Tempowechsel und einen verdammt coolen Hardcore-Groove mit eingängigen Gruppenshouts – warum nicht öfter so? So schwierig ist’s doch nicht, und dann müsste man sich auch nicht bis zum Titeltrack durch“quälen“, nur um zu erfahren, dass dieser auch ein bisschen was kann.
Für diese Art von Musik wäre eine druckvollere Produktion weiterhin nicht verkehrt gewesen – aber was beschwere ich mich, ABSURDITY sind eben nur Durchschnitt. Da ändern die gerade angesprochenen Punkte nicht viel dran. Großes Live-Potential ist auch nicht vorhanden – ABSURDITY verzichten komplett auf typische Breakdowns, was zwar einerseits positiv ist, weil man es zumindest ohne versucht, andererseits auch negativ, weil zu einem mit dem Label „Deathcore“ versehenen Album einfach Breakdowns dazu gehören, die ja durchaus bereichernd sein können. Darauf muss man aber wohl bis zum nächsten Release warten.
Wertung: 5 / 10