Review Transatlantic – More Is Never Enough (CD / DVD)

Nach seinem Ausscheiden aus Dream Theater braucht Stardrummer Mike Portnoy dringend eine neue Einnahmequelle. Was bietet sich da besser an als ein weiteres Live-Release seines Retroprog-Vorzeigeprojekts TRANSATLANTIC? Vermutlich nichts, also wird’s gemacht. Wie schon das 2010 veröffentlichte Live-Dokument „Whirld Tour 2010“ konserviert auch „More Is Never Enough“ die Live-Aufführung des Reunion-Albums „The Whirlwind“ und bietet im Anschluss ein abendfüllendes Best Of-Programm aus dem bisherigen Schaffen der Prog-Supergroup.

Neal Morse (ex-Spock’s Beard), Roine Stolt (Flower Kings, Agents Of Mercy), Pete Trewavas (Marillion) und Mike Portnoy haben zweifellos und berechtigterweise eine riesige Fangemeinde, die allem Anschein nach aus überdurchschnittlich vielen Komplettisten besteht. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, dass die Band und das Label nur ein Jahr nach der Veröffentlichung des letzten Live-Sets ein inhaltlich identisches Paket auf den Markt werfen. Besetzung, Setlist, Songreihenfolge – alles ist identisch. Nur die Vermarktung läuft dieses Mal anders ab. Anstatt wie im Falle von „Whirld Tour 2010“ drei verschiedene Versionen eines Konzerts anzubieten, d.h. Audio-CD, DVD und Komplettpaket, lässt man den Fans Anno 2011 von vornherein keine Wahl. Es gilt „alles oder nichts“: Bei „More Is Never Enough“ (welch bezeichnender Titel!) gibt es nur das „Rumdum-glücklich“-Paket mit drei Audio-CDs plus Doppel-DVD.

Immerhin hat man sich die Mühe gemacht, zwei unterschiedliche Konzerte festzuhalten: So bieten die DVDs das dreistündige Konzert aus dem holländischen Tilburg, während auf die CDs der Manchester-Gig gebannt wurde. Leider liegen mir zur Rezension nur die drei CDs vor, so dass ich über den eigentlich interessanteren Teil auf DVD keinerlei Auskunft geben kann. Ich gehe aber ganz voreingenommen einmal davon aus, dass es einen guten Grund dafür gab, dass TRANSATLANTIC auf „Whirld Tour 2010“ zunächst die Show aus London als Live-Referenz veröffentlicht haben. Ich würde jedenfalls das bessere Konzert bzw. das bessere Videomaterial zuerst auf den Markt bringen.

Die Audio-CDs mit dem Manchester-Konzert sind ein ebenso ordentliches wie mitreißendes Zeugnis von den Livequalitäten der Band, die sich wie immer in ansteckender Spiellaune zeigt. Überflüssig sind sie trotzdem. Ganz klar, „More Is Never Enough“ packen nur Hardcore-Fans in den Einkaufswagen – oder solche, die persönlich bei einem der Gigs anwesend waren. Unnötige Geldmacherei der fiesesten Sorte!

Keine Wertung

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