STYX planen im Herbst die Veröffentlichung zweier Konzertfilme namens „The Grand Illusion“ und „Pieces Of Eight“ auf DVD/BluRay. Um die Anhänger schon mal so ein bisschen darauf einzustimmen, wurden einige Klassiker der Frühphase vom jetzigen Line-Up neu eingespielt und das Gesamtergebnis passenderweise auf den Titel „Regeneration“ getauft.
Das Werk kommt als Doppel-CD, deswegen auch der Untertitel „Volume I + II“. Es enthält überraschenderweise sogar zwei Tracks, die Sänger und Gitarrist Tommy Shaw während seiner Zeit bei Damn Yankees schuf. Sie haben also gar nichts mit STYX selbst zu tun. Stattdessen fehlen essentielle Klassiker wie der Smash-Hit „Babe“, „Mr. Roboto“, „Rockin‘ The Paradise“, „Lady“ und und und… Okay, „Regeneration“ soll wohl keine typische Best-of werden, doch die Songzusammenstellung erscheint bisweilen ein wenig unglücklich.
Der zweite Kritikpunkt, der sofort ins Auge springt, ist die Spielzeit der Doppel-CD. Denn CD 1 bringt es auf knapp 35 Minuten, CD 2 auf derer 40. Man kann sich also errechnen, dass das Material locker auf einen Silberling gepasst hätte. „Regeneration“ entpuppt sich also als kleine Mogelpackung. Da wären STYX besser beraten gewesen, noch zwei, drei, vier Songs mehr zu re-recorden und mit draufzupacken, so dass die beiden CDs tatsächlich ihren Sinn erfüllen würden.
Nun, gut. Kommen wir mal zu den positiven Aspekten der Veröffentlichung. Die vertretenen Tracks sind allesamt gute Songs. Schließlich erschufen STYX in ihrer langen Karriere viele gute Alben und somit auch gelungene Kompositionen. Die Stücke werden von der derzeitigen STYX-Besetzung bestens performed, und die Produktion klingt zeitgemäß – ebenso kraftvoll wie transparent. Man darf sich an Songs wie „The Grand Illusion“, „Fooling Yourself (The Angry Young Man“, „Crystal Ball“, „Miss America“, „Queen Of Spades“, „Boat On The River“ und „Too Much Time On My Hands“ so durchaus erfreuen.
Die beiden Damn-Yankees-Stücke „Coming Of Age“ und „High Enough“ passen sich dem restlichen Material auf den beiden CDs gut an und sind von ihrer kompositorischen Qualität auch gleichwertig. Freunde von melodischen Höhepunkten und catchy Refrains werden besonders an „High Enough“ jede Menge Spaß haben. Einen ganz neu komponierten Song gibt es auch noch: „Difference In The World“. Und auch diese recht emotionale und tiefgründige Nummer kann sich hören lassen.
„Regeneration“ ist sicherlich ein gutes Album an der Schnittmenge aus Progressive Rock, Art Rock und AOR. Meine genannten Kritikpunkte kann ich aber auch nicht so einfach beiseite wischen. Es wäre zweifelsohne noch besser und vor allen Dingen umfangreicher gegangen. Deshalb müssen sich STYX heuer mit siebeneinhalb Punkten zufrieden geben, was ja aber auch keine schlechte Wertung ist.
Wertung: 7.5 / 10