GLYDER aus Irland sind mit ihren inzwischen sieben Jahren Existenz auch nicht mehr ganz jung, „Backroads To Byzantium“ ist dementsprechend auch bereits das vierte Album der Band, die sich für diese Scheibe einen neuen Sänger geleistet hat. Von außen betrachtet hat dieser die Inspiration der Truppe aber nicht unbedingt befeuert, Songtitel und Cover machen schonmal nicht gerade Lust auf mehr. Die Erwartungshaltung beschränkt sich auf vollkommen ideenlosen Hard Rock, der weder mit Groove, noch mit Melodien, noch mit einprägsamen Refrains punkten kann, insgesamt also durchweg belanglos ist.
Wie das so ist in diesem Sektor hält man, was man verspricht und so ist „Backroads To Byzantium“ alles, außer bemerkenswert. Songstrukturen ohne jegliche Akzente, keine Refrains, keine Breaks, keine Hooklines auf die man sie freuen könnte. Nur Riffs und Gesangslinien, die so langweilig sind, dass man GLYDER nicht mal mehr handwerkliche Sicherheit anrechnen möchte, hätten sie ihre Instrumente angesichts der Austauschbarkeit dieser doch lieber direkt im Schrank stehen lassen. Klar, da gibt es auch mal Momente, wie auch Legenden wie KISS oder AC/DC sie verbrochen haben, nur: diese Bands versteckten ihre temporäre Einfallslosigkeit zwischen markanten, mitreißenden Riffs. GLYDER tun das nicht, GLYDER können als Ersatz für Hochklassigkeit bestenfalls unteres Mittelmaß anbieten. Man kann über Qualitätsmerkmale des Hard Rock ja streiten, aber sicher nicht zu diesen zählt die Leistung, ein Album ohne einen einzigen Höhepunkt, dafür aber mit einer Menge nervtötender Momente auf immerhin 40 Minuten Spielzeit zu dehnen.
GLYDER transportieren keine Aussage, sind nicht rebellisch oder aggressiv, nicht kritisch oder klischeehaft überzogen. GLYDER sind wirklich ausschließlich langweilig.
Nun könnte man natürlich sagen „So schlimm ist das doch alles gar nicht“. Könnte man sicher, aber für irgendeine Form der Rechtfertigung oder Nachsicht ist der Hard Rock zu alt und dafür sind auch GLYDER zu alt. Es ist mir schon ein Rätsel, warum die Band ein solches Album überhaupt aufgenommen hat, noch mehr aber, warum man es auch noch kaufen sollte. Selbst als absoluter Genre-Fanatiker tut man besser daran, sich ein zweites mal „Destroyer“, „Powerage“ oder was weiß ich zuzulegen, nur: Lasst die Finger von „Backroads To Byzantium“, das beim besten Willen nicht mal mehr zur grauen Masse gehört, von der ich zumindest erwarte, dass sie mich nicht aufregt. Denn: Bereits ein einziger kompletter Durchlauf gerät zur Qual.
Wertung: 2 / 10