Rock Under The Sign Of Thunder, oder auch kurz R.U.S.T., sind eine rumänische, 2004 in Bukarest gegründete Heavy Metal-Band, die nach der 2007er Demo „The Beginning…“ und der 2009er EP „Warriors Of Heaven“ nun endlich mit einem Langspieler rausrückt, der auf den Namen „Legends“ hört. Heavy Metal aus Rumänien hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, denn außer den relativ unbekannten Genrekollegen Cargo kommt eher wenig traditioneller Schwerstahl zu uns herübergeschwappt – was sich mit „Legends“ nun glücklicherweise ändert.
Nach dem Intro, dem rockigen „R.U.S.T.“, und den ersten Tönen des überragend eingängigen „Firestorm“ war schon klar, wo die Reise hin gehen wird: R.U.S.T. zeigen sich hörbar beeinflusst von alten Manowar. Und dem Vergleich können sie wahrlich gut standhalten, zumindest was den Spirit von Klassikern wie „Sign Of The Hammer“ und „Battle Hymns“ anbelangt. Mircea Cristea ist zwar kein zweiter Eric Adams, Sympathie schwingt aber trotz fehlender, hochtöniger Stimmgewalt mit jedem Wort mit. Melodische Soli wie in „Seven Seas“ gibt es zuhauf und mit „Sign Of The King“ kommt eine klassische Hymne um die Ecke, die auch die Kings Of Metal nicht besser hätten machen können. Durchhänger gibt es über die gesamte Laufzeit eigentlich keine, lediglich „Herd Of Mustangs“ klingt austauschbar, macht aber trotzdem Spaß. „The Rising“ rundet als klassische Heavy-Ballade das Gesamtpaket ab und macht „Legends“ zu einem durchweg gelungenen Album, das sowohl mit epischen Passagen, als auch mit schnellen Brechern wie dem genialen „Finally Free“ aufwarten kann und jeden Anhänger der traditionellen Töne zufrieden Headbangen lässt.
Abschließend lässt sich nur noch sagen: wer immer noch nicht genug von den guten alten Manowar zu „Sign Of The Hammer“-Zeiten bekommen kann und sich die neuen Platten der Kings Of Metal eher zum Komplettieren der Sammlung ins Regal stellt, der sollte R.U.S.T. eine Chance geben und in Erinnerungen schwelgen. Innovationen oder große Überraschungen wird man wohl kaum erleben, dafür eben neue gute Töne vergangener Tage. Zugreifen!
Wertung: 7 / 10