Review Omnia – Musick & Poëtree

OMNIA fielen mir schon früher durch eine ziemlich Veröffentlichungsfreude auf. Nachdem die letzten Releases „Wolf Love“ und „World Of Omnia“ gerade mal ein, bzw. zwei Jahre zurückliegen, haben sie mit „Musick & Poëtree“ bereits ihr nächstes Werk am Start. Es kommt sogar als Doppelpack in einem schön illustriertem Digi-Pack mit ausführlichem Booklet.

Im Grunde hätte das Material von „Musick & Poëtree“ auf einen Tonträger gepasst, aber OMNIA wollen durch die zwei CDs die Unterschiedlichkeit der Kompositionen nochmal deutlich in den Vordergrund stellen.
Die erste CD enthält fünf Stücke aus der Feder der beiden OMNIA-Protagonisten Steve Sic und Jenny. Diese wurden zusammen mit der OMNIA-Liveband aufgenommen. Sie sind typisch für OMNIAs Sound an der Schnittmenge aus Folk Rock, ethnischer Musik, Ambient und einem Hauch Mittelalter. Dabei sind sie ziemlich vielseitig. „Free“ ist ein recht leichtfüßiger und eingängiger Track mit besinnlicher Note. Sinnlich ist „Stand Up“ zwar auch, geht aber mehr in die Tiefe und erscheint auch traditioneller. „Fee Ra Huri“ klingt genauso bezaubernd und stimmungsvoll, wie man es sich bei dem Titel vorstellen kann, während das nachdenkliche „I Don’t Speak Human“ für die Bandverhältnisse unerwartet zeitgemäß anmutet. Und beim abschließenden „Xtatica“ fühlt man sich teilweise in die schamanischen Bereiche alter Naturvölker entführt. Eins haben aber alle fünf Stücke gemein: sie beruhen auf schönen Melodien und können den Hörer auf ihre individuelle Art auch berühren und mitreißen.
Auf CD zwei haben sich Steve und Jenny sieben Songs vorgenommen, die sie in ihrer musikalischen Entwicklung persönlich inspiriert haben, und diese wurden nach OMNIA-Art umarrangiert. Diese Stücke stammen aus komplett unterschiedlichen Bereichen. So ist zum Beispiel „Gröne Lunden“ ein schwedisches Volklied, „Fuck Her Gently“ stammt von „Tenacious D“, „Mercy Seat“ im Original von Nick Cave, und über den alten deutschen Schlager „Lili Marleen“ braucht man wohl keine Worte mehr verlieren. Sicherlich ist die ein oder andere dieser Cover-Versionen etwas gewöhnungsbedürftig, doch man kann sagen, dass sie sich alle mit etwas Einfallsreichtum der Arrangeure ganz gut in passende OMNIA-Songs verwandeln lassen.

Unterm Strich überzeugen OMNIA hier sowohl mit den eigenen Songs, wie auch mit den wirklich interessanten Cover-Interpretationen. Wem die Musik der Niederländer sonst zusagt, kommt wohl auch an „Musick & Poëtree“ nicht vorbei.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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