Bob Katsionis dürfte zu den meistbeschäftigten Künstlern im Hard&Heavy-Business gehören. Man kann gar nicht alle Bands aufzählen, bei denen er bereits mitwirkte, aber auch durch seine aktuellen Band Firewind dürften er Vielen ein Begriff sein. Praktisch nebenher lässt er noch eine Truppe namens OUTLOUD laufen, die dem klassischen Hard Rock zugetan ist. Dort unterstützen ihn weitere renommierte Musiker wie Mark Cross oder Chandler Mogel. Das erste Album dieser Truppe, „We’ll Rock You To Hell And Back Again“, fuhr auch durchweg gute Kritiken ein. Inzwischen gab es einen Label-Wechsel von Frontiers zu AOR Heaven, und dort erscheint jetzt der Nachfolger mit dem wesentlich kürzeren Titel „Love Catastrophe“.
Wie schon der Albumname des Erstwerks, drückt der Titel des Openers, „We Came To Rock“, aus, was die Intention dieser Mannschaft ist: sie wollen es rocken lassen, und das tun sie beim ersten Track auf einer Basis des urtümlichen und schnörkellosen Rock’n’Roll auch, der allerdings sehr viel zusätzliche Rhythmus- und Gitarrenenergie spendiert bekommt.
Schon beim Debutalbum zeichnete Vielseitigkeit das Songwriting von OUTLOUD aus. So darf man sich nicht wundern, wenn auf den dynamischen, kantigen Eingangsrocker mit „Falling Rain“ ein Stück folgt, das mehr in die Melodic-Hardrock-Schublade passt. Allerdings darf man Melodik bei den Griechen nicht mit Kitsch gleichsetzen. Die schmierigen AOR-Pfade, auf denen die Labelkollegen von Bai Bang bei ihrem neuen Album teilweise arg ins Rutschen kommen, umfahren OUTLOUD gekonnt.
Die besseren Songs von „Love Catastrophe“ sind meines Erachten trotzdem die tougheren, geradlinigen Rocker. So zählen neben „We Came To Rock“ noch „Live Again“, „Underground“ und „Clean Hands“ zu meinen Favoriten. Doch komponieren OUTLOUD allgemein auf gutem Niveau – auch bei den melodischeren Tracks. Mit einer sehr schönen Grundmelodie kommt hier besonders das emotionale, als Single ausgekoppelte „Waiting For Your Love“. Und einen schwachen Song gibt es auf „Love Catastrophe“ auch nicht.
Auf der technischen Seite sorgt Bob Katsionis immer dafür, dass die Gitarre das führende Melodie-Instrument bleibt und das Keyboard den begleitenden Charakter erhält. So beinhalten auch die melodischeren Kompositionen genügend Energie. Bemerkenswert ist die Leistung von Sänger Chandler Mogel, der sich variabel und ausdrucksstark präsentiert und sowohl melodische wie rockige Stücke gleichermaßen gut performed.
Auch das zweite Album des griechischen Hardrock-Projekts OUTLOUD kann man als gelungen bezeichnen. Noch der ein oder andere kräftige Rocker mehr wären mir persönlich zwar lieber gewesen, doch an der Qualität der vorhandenen Stücke gibt es im Grunde nichts zu bemängeln. Was höchstens noch fehlt, sind ein, zwei richtige Genre-Hymnen. Doch wer vielseitigen, gutklassigen Hardrock sucht, wird bei „Love Catastrophe“ schon fündig.
Wertung: 8 / 10