In seiner sich selbst nicht all zu ernst nehmenden Weise ist mir das Genre des Black-Thrash irgendwie ans Herz gewachsen: Zwar kokettiert man mit den satanistischen Elementen des Black Metal, jedoch stehen ganz offensichtlich das ungestüme Drauflosprügeln und der Spass am eigenen Tun im Vordergrund, wie man es von wilden und ungezügelten Thrash Metal-Bands gewohnt ist.
Genau in diese Kerbe schlagen also auch SATAN’S PROPAGANDA, welche bereits mit ihrem Bandnamen, wie auch den ins Lächerliche überzogenen Songtiteln (man lasse sich nur mal Titel wie „Written In Goatsemen“ oder „Satanized By Satan“ auf der Zunge zergehen…) klarstellen, dass sie nicht eben die tiefgründigste Message zu vermitteln anstreben. Und auch kompositorisch ist das, was die Herren hier bieten, sicherlich alles andere als verkopft: Simpelstes Riffing, das bisweilen schon punkige Züge annimmt, unterstützt durch rockendes Drumming und rotzigen Gesang sind in dieser Kombination sicherlich nicht neu, fühlt man sich doch an diverse Bands von Aura Noir bis Bewitched erinnert – deshalb aber nicht schlechter. Denn Spass macht dieses vertonte „Fuck You!“ trotzdem definitiv, gerade, weil SATAN’S PROPAGANDA es geschafft haben, eine für das Genre überraschend abwechslungsreiche CD aus langsamen Midtempo-Rock-Nummern („Rock For Satan“) und geschrammelt-/geknüppelten Thrash-Punk-Nummern („Satan’s Propaganda“) zusammenzustellen, welche ihre schwarzmetallene Seite vor allem im Gesang zeigt, welcher bisweilen mehr als deutlich an bereits vorher als Vergleich herangezogene Aura Noir erinnert…
Soweit, so gut – allein, die Produktion des Albums ist zumindest diskussionswürdig. Denn sicherlich, zu Black Thrash gehört per se eine räudige, kratzbürstige Produktion – allein, vielleicht hat man es beim Mix/Master dieses Werkes all zu gut gemeint mit der Ruppigkeit des Sounds, schallt es hier doch etwas arg höhenlastig und damit bisweilen regelrecht dünn aus den Boxen. Dramatisch ist das in diesem Fall wirklich nicht, ist Black Thrash doch eines der Genres, die das noch am ehesten verkraften können, ja bis zu einem gewissen Grad dadurch, wie erwähnt, sogar an Authentizität dazugewinnen – ein bisschen mehr Fülle im Klang hätte „Rock For Satan“ aber sicher auch nicht geschadet.
Insgesamt liefern SATAN’S PROPAGANDA hier ein wirklich unterhaltsames Black-Thrash-Album ab, das sich vor Genregrößen wie Aura Noir eigentlich nicht zu verstecken braucht. Wer auf elaborierte Kompositionen seht, sollte vielleicht besser gleich wo anders weiter suchen – wer sich aber auch schon mit einem räudig-rockigen Tritt in den Allerwertesten zufrieden gibt, darf hier definitiv mal reinhören. Denn für ein Debüt ist „Rock For Satan“, vielleicht gerade wegen seiner angenehmen Länge von gerade einmal einer knappen halben Stunde, verdammt unterhaltsam.
Wertung: 8 / 10