„Confessions Of A Twisted Mind“ ist das Debütalbum der österreichischen Metaller CHAOS BEYOND. Weder Band noch Material waren mir vorher ein Begriff und ich bin fast geneigt zu sagen, dass es auch dabei bleiben könnte. Leider reihen sich die Wiener in eine unrühmliche Reihe durchwachsener Labelveröffentlichungen ein, denen jede Menge Demos aber locker das Wasser reichen können.
Dabei kann ich die Labels nie so ganz verstehen; es ist jetzt nicht so, dass die angesprochenen Bands – und somit CHAOS BEYOND – keine Ahnung von dem haben, was sie da machen. Wie man mit den Instrumenten umzugehen hat, wird gerne unter Beweis gestellt, aber auf das Wichtigste scheint niemand Wert zu legen. Songs, die im Ohr bleiben, Songs, die Emotionen wecken, Songs, die nicht kaum wahrgenommen am Adressaten vorbeiplätschern. Gerade dieses Manko haftet „Confessions Of A Twisted Mind“ aber an. Kaum ein Riff, kaum eine Gesangslinie, die mal für nachhaltige Wirkung sorgt. Dabei ist technisch prinzipiell alles in Ordnung, die zwölf Songs im Dunstkreis von Metal, Death und einigen Core-Einflüssen wirken weder einfältig noch überladen. Damit alleine könnte man schon zufrieden sein, auch die Abwechslung wird nicht gerade klein geschrieben, häufig gibt man Gas, manchmal sogar richtig viel, aber kaum ein Song muss ohne einen langsamereren (Mosh-) Part auskommen. Dazu zeigt auch Frontlieschen Robert eine gewisse Variabilität, denn neben martialischem Kreischen scheut er sich auch nicht, (häufig) klare Gesänge einzustreuen. Mir persönlich gefallen diese nicht so sehr, der Band geht dabei zu viel Drive verloren und so insgesamt gesehen hat man cleane Darbietungen auch schon ausgereifter vernommen.
Schwer zu sagen, ob es der Fünfer in Sachen Variabilität vielleicht ein wenig übertrieben hat. Auf die Dauer strengt es schon etwas an, wenn dauernd an der Geschwindigkeit geschraubt wird, wobei dann natürlich die Frage gestellt werden muss, wie man sonst agieren soll, wenn man dem Hörer eine breite Palette präsentieren will. Vermutlich kommt man der Sache im Falle von CHAOS BEYOND eher über Qualität ans Ziel. Zwölf Songs muss es ja nicht unbedingt haben, lieber streicht man zwei oder drei und konzentriert sich beim nächsten Mal mehr auf das Songwriting, womit wir an sich schon beim Fazit angelangt sind.
Potential im spieltechnischen Bereich können die Österreicher unter Beweis stellen und haben sich somit eine solide Basis gelegt für eine Karriere, die länger als ein sehr mittelmässiges Album dauern kann. Entfalten muss es sich und zwar am besten, in dem etwas mehr Augenmerk auf den Song an sich und das Schreiben desselben gelegt wird. Aber vielleicht sind die Geister der Herren ja zur Zeit einfach noch zu verwirrt. Diesen Umstand hätten sie mit ihrem Debüt jedenfalls bestens bekannt.
Wertung: 4 / 10