Es gibt sie immer wieder, die Momente, in denen man Geschehnisse innerhalb der Musiklandschaft einfach nicht versteht. Ein anschauliches Beispiel ist der Charterfolg von Schnappi dem Krokodil, ein anderes, ähnlich gestricktes Phänomen, ist das Interesse von Plattenfirmen an FURZE. Konnte das norwegische Projekt mit seinem Debut unverständlicher Weise noch bei Candlelight landen, „sicherte“ sich Agonia Records nun die Rechte am Zweitwerk „Reaper Subconscious Guide“.
Als eine von ganz wenigen 0-Punkte Reviews konnte das FURZE Debut „UTD“ auch bei Metal1.info sofort Kultstatus erreichen. Doch FURZE wären nicht FURZE, wenn sie die drei Jahre zwischen den beiden Alben hätten verstreichen lassen, ohne an sich zu arbeiten. Gab es bei „UTD“ sogar fast lobende Worte bezüglich des Sounds, hat es FURZE-Mastermind Woe J. Reaper bei „Reaper Subconscious Guide“ geschafft, auch noch diesen völlig unterirdisch zu gestalten. Das Album rühmt sich mit „high quality equipment from the late 40’s to the late 70’s“ aufgenommen worden zu sein. Ob Musik damals auch so extreme Scheiße klang? Weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht. Im heutigen musikalischen Kontext ist die Aufnahme jedenfalls eine Zumutung, erst recht in Verbindung mit dem kompositorischen und musikalischen Dilettantismus den FURZE immer noch an den Tag legen.
FURZE sehen „Reaper Subconscious Guide“ als Hommage an Black Sabbath. Denen sie und die gesamte Metalszene ihre Existenz zu verdanken haben. Schön, na und? Glaubt Oberfurzer Reaper tatsächlich, die Meister würde es interessieren, dass „Reaper Subconscious Guide“ als Geburtstagskarte zum 40. Bandjubiläum gedacht ist? Verständlich wird so immerhin der musikalische Hintergrund des Albums. Natürlich ist FURZE eine true Black Metal Band, dies hält sie jedoch nicht davon ab hier doomigen 70er Jahre Rock zu spielen oder es zumindest zu versuchen. Wie schon beim Vorgänger ist die musikalische Umsetzung im technischen Bereich extrem stümperhaft und es fehlt jegliches Gefühl für Liedstrukturen und Komposition. Positive Ansätze sind bei manchen Riffs erkennbar, werden aber sofort im musikalischen Zusammenhang zerfahren. Der Gesang schwankt zwischen knurrigem Gekeife und transzendentem Jodeln, natürlich völlig schief. Dazu gibt’s Gelegentlich noch kleine Glockenspiel Intermezzi… von Atmosphäre fehlt dennoch jede Spur. FURZE fabrizieren eine dreiviertel Stunde lang einfach nur ganz primitiven Ton-Schrott.
Ich weiß nicht, was das Konzept hinter diesem Mist sein soll. Ich weiß nicht, warum jemand auch nur eine Cent in diese Band investiert. Ich weiß nicht, warum jemand diese Album kaufen sollte. Ich weiß nur, wer sich diese CD kauft, kann auch gleich die Schappi CD dazu bestellen. Einen Hauch von musikalischem Anspruch scheint er dann nämlich nicht zu besitzen.
Wertung: 0.5 / 10
Hach, Furze :D