Wie LONELY KAMEL aus Norwegen genau auf den Bandnamen und vor allem darauf kommen, dann auch noch Stoner Rock zu spielen, ist rätselhaft, mag aber wohl Ausdruck der Sehnsucht der Musiker nach dem Leben in einer anderen Klimazone sein. Nachdem das selbstbetitelte Debut-Album der relativ jungen Band im Oktober 2008 erschien, wird nun mit „Blues For The Dead“ nachgesetzt.
Band- und Albumname sind dann wenig überraschend auch Programm, hier gibt es schnörkellosen Stoner Rock mit starker Blues-Schlagseite. Soll heißen: Möglichst alles, was irgendwie nach Sand, Sonne und staubiger Luft riecht, wird hier in einen Topf geschmissen und zu einer Melange aus Groove-Riffs und entspannt dahintreibenden Gitarren-Alleingängen kombiniert. Auch die Vocals sind typisch Stoner und überhaupt ist diese ganze CD mal wieder ein Vorzeigeobjekt einer Standard-Platte eines Genres: „Blues For The Dead“ tönt lässig vor sich hin, lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und verliert seine Atmosphäre zu keiner einzigen Sekunde, es läuft einfach die kompletten 55 Minuten durch, ohne Pause. Ohne Höhepunkt. Ohne markante Passagen. Man hört sich dieses Album gerne an, aber weiß irgendwie auch, dass man sich danach an nichts erinnern wird. Klar sind die Gitarren cool und gerade die Blues-Soli sind vielleicht nochmal etwas cooler als die der x-beliebigen 08/15-Truppe. Aber das war es halt dann auch. Mit dem Sound kann man da auch nichts mehr rausreißen, der ist ebenso unspektakulär wie das Album selbst: Nicht schlecht, aber eben auch nicht markant, es steckt zu wenig Power dahinter, um sich wirklich festzubeißen.
Alles in allem gibt es also wenig Gründe, „Blues For The Dead“ zu kaufen, aber ebenso wenige, es nicht zu kaufen. Wer sich ein bisschen mit Stoner / Blues Rock beschäftigt hat, weiß ganz genau was ihn hier erwartet und er sei gleichermaßen beruhigt wie vorgewarnt, dass er auch nicht enttäuscht sein wird. Ebenso wie in allen anderen Genres kann man solche Scheiben kaufen, aber auch genau so gut im Regal stehen lassen. Mehr als ein Schulterzucken kommt aber wohl nicht dabei heraus, trotz der exotischen Norwegen-Kalifornen-Achse.
Wertung: 5.5 / 10
Naja, der Rezensionär kann wohl mit solcher Musik nicht viel anfangen, wie man hier herausliest.
Ich bin jetzt mal kein totaler Stoner-Rock Fan, finde z. B. Kyuss nur bedingt gut, Queens of the stone age kenn ich kaum, hat mich aber bei einem Anfreundversuch gar nicht überzeugt und auch andere Stoner-Rock Sachen, die ich bisher getestet hab, fand ich ziemlich fad.
Nicht so LONELY KAMEL. War sofort gefesselt von diesen so locker und unaufdringlichen, aber doch so energischen Beats und Gitarren. Hier gibts viel Abwechslung, gelassene Verspieltheit, eine Mischung aus klassischem Psychodelic-, Hard-, Blues- und Southern Rock, eigentich völlig egal, wie man es nennt, es ist LONELY KAMEL und es rockt einfach.
Also Leute, nicht unbedingt auf diese Rezension da oben hören, dann könnt Ihr sehr positiv überrascht werden.