Review Preach – Path To Solace

Schwedischer Luxusstahl kommt aus Kiruna, dank der dortigen Eisenmienen in einem ausreichenden Maß, so dass nicht nur europäische Bands ihre Gitarren mit genau diesem Stahl besaiten, sondern eben auch die schwedischen. Mit diesem genialen Brückenschlag eröffne ich das Review zum dritten Lebenszeichen der Stockholmer PREACH, welche mit „Path To Solace“ fünf weitere Songs auf Schreibe gebannt haben.

Die Band verkauft sich selber als Melodic-Death-Act, nun muss ich zugeben, dass mir die Kenntnis der früheren Werke („Weight Of This“ aus 2008 und „Melt To Sand“ aus 2009) fehlt, aber scheinbar ist der Grat zwischen dem melodischen Tod und dem Thrash Metal im Selbstverständnis von PREACH sehr schmal. Gerade der Gesang wechselt beinahe ständig, was einerseits für ordentlich Abwechslung sorgt, es andererseits aber nicht ganz einfach macht, den Ideen der Schweden zu folgen. Dazu passend sagt mir im Prinzip auch „nur“ jeder zweite Song zu, so legt „Call Me Escaper“ schon mal ordentlich Tempo an, „Colour Blind“ lässt noch einmal aufhorchen und der Rausschmeißer „Satellite To Everything“ entpuppt gar nicht als solcher, sondern als langsamste und experimentierfreudigste Nummer der MCD. Soundmäßig ist alles vollkommen im Lot, die Energie, die den Songs innewohnt, wird jederzeit durch massive Gitarrenwände transportiert, die Rhythmusfraktion tut ihr Übriges dazu. Da kann man nicht meckern, insgesamt fehlt den Songs aber doch die letzte Konsequenz, die mn erwarten kann, wenn eine Band schon zwei Veröffentlichungen zuvor auf dem Buckel hat. Eine zündende Idee oder ein Song, der wirklich im Ohr bleibt, fehlen hier (noch), ansonsten ist „Path To Solace“ schon ein einigermaßen reifes Stück Metal, Death oder Thrash sollte dabei nebensächlich sein.

In der Vergangenheit hat die Band einige deutsche Bühnen beackert, so ist es nichzt verwunderlich, dass ihre Scheibe hier landet. Offenbar sind sie live ganz gut angekommen und auch auf CD klingen sie wahrlich nicht schlecht. Augen für zukünftige Taten aufhalten lohnt sicher, „Path To Solace“ muss man aber nicht zwingend sein Eigen nennen.

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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