Narco… the ASYLUM ON THE HILL, eine 1935 in Lexington, Kentucky, eröffnete Entzugsklinik in der angeblich Drogenexperimente an den Insassen durchgeführt worden sein sollen, ist Namensgeber für die aus Kentucky stammenden Südstaaten-Rocker ASYLUM ON THE HILL. Mit „Passage To The Puzzle Factory“ legt das routinierte Quartett sein staubiges Debut vor. Mindestens Sänger/Gitarrist Dave Angstorm sollte Szenekennern aber ein Begriff sein, bedient er doch bei „Hermano“ ebenfalls die sechs Saiten, der Truppe von ex-Kyuss Sänger John Garcia.
Und damit ist auch die musikalische Ausrichtung geklärt, wobei AYSLUM ON THE HILL ihren harten Stoner Rock noch mit allerlei unterschiedlichen Einflüssen aus dem Bereich Psychodelic, Fuzz, Blues und Alternative würzen, sodass man hier abwechselnd an Monster Magnet, Alabama Thunderpussy oder auch The Black Crowes denken kann, aber nicht muss. ASYLUM ON THE HILL drehen nämlich mit zunehmender Spielzeit immer weiter auf und steigern sich immer mehr in ihre Musik hinein. Die ersten paar Akkorde von „Beneath The Unfold“ hatten bspw. wunderbar aus der Feder von Jimi Hendrix stammen können, währen die Strophe mit ihrem jämmerlichen Gesang und der poppige Refrain jeweils ganz andere Facetten der Band offenlegen. Was sich jedoch wie ein roter Faden durch die Musik zieht, ist die lässige Stoner Attitude, die heftigst verzerrten Saiteninstrumente und die schleppenden Rhythmen sowie das Bild von vier Jungs mit verdammt dicken Eiern. Damit hat es sich aber auch schon mit dem roten Faden, denn die lange Spielzeit, die unzähligen Zwischenteile und das zunehmende Experimentieren lassen das Album gegen Ende in einem unübersichtlichen Wust enden. Bei „Last Ride“ versucht Danko Jones nochmal eine markante Orientierung zu setzten, doch ASYLUM ON THE HILL wollten einfach alles was sie können schon auf ihrem ersten Album zeigen und dass ist eindeutig zu viel. „Furthermore…“ klingt stellenweise nach poliertem Alternative Rock, während mit „Stone Will Wash Away“ eine eher mäßige Ballade mit viel Delay und gehauchtem Gesang so dahin plätschert und man bei „Blood On The Doorway“ endlich in der Narcotic Farm angekommen ist. Mittlerweile haben sich auch die Bilder vor dem inneren Auge von der unendlichen Weite staubiger Wüsten deutlich gewandelt und immer mehr dem völlig surrealen Cover von „Passage To The Puzzle Factory“ angepasst: Eine Widder/Pavian-Gestallt auf einem Mädchen-Dreirad, welche grinsend durch eine trostlose Abendstimmung fährt. Ein perfekter Blickfang für diese Album.
ASYLUM ON THE HILL machen auf ihrem Debut „Passage To The Puzzle Factory“ vieles richtig. Allerdings machen sie auch zu viel. Das Erstlingswerk der Südstaaten-Rocker ist ein überladenes und undurchsichtiges, aber eben auch ziemlich starkes und vielseitiges Album geworden. Wenn die Herren in Zukunft etwas mehr Zeit für die Songauswahl nehmen, freue ich mich schon extrem auf den Nachfolger, wenn ich mich wieder durch so einen Klangwust wühlen muss, schicke ich sie in die Wüste!
Wertung: 7.5 / 10