Review Steel Tormentor – Return Of A King

  • Label: Union Black
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

Die Band STEEL TORMENTOR ist hierzulande sicherlich noch nicht so besonders bekannt, obwohl sie schon seit 1996 besteht. In der Zeit brachten es die Iren aber nur auf zwei Album-Releases: „Unleashed“ aus dem Jahre 2004, und das brandneue Werk „Return Of A King“, welches Anfang August veröffentlicht wurde und um das es in dieser Rezension geht.

Dem Sound von STEEL TORMENTOR liegt der traditionelle Heavy Metal zugrunde, wobei die Old-School-Verweise allgegenwärtig sind. „Return Of A King“ hätte genauso gut in den mittleren bis späten 80ern veröffentlicht worden sein können. Bis auf eine Ausnahme, auf die ich später noch eindringlich eingehen werde, beruhen die Konstrukte auf geradlinigen Hooklines. Der Groove kommt mit viel Drive, die Riffs sind teilweise recht simpel aber nicht weniger interessant und die Melodien gehen gut ins Ohr. Die Hooklines münden in gekonnt erarbeitete Höhepunkte, die ihrer Bezeichnung auch gerecht werden. Und die Soli sind vielseitig und inspiriert. Der Gesang von James Kelly könnte noch ein wenig mehr Lungenpower vertragen; sein Stimmklang ist recht melodisch, womit er allerdings die harmonischen Refrains gut ausreizen kann.
In Punkto Songwriting halten die Iren ein konstant gutes Level, was das Herausfiltern von spezifischen Anspieltipps schwierig macht. Das kurze, knackige „Armageddon“, das leicht pathetische und etwas an frühere Manowar erinnernde „Warrior“, das düster-mystisch angehauchte „Into The Black“ und der Longtrack „Return Of A King“ machen sich aber am schnellsten in den Gehörgängen breit. Ebenjener Titeltrack fällt kompositorisch völlig aus dem Rahmen. In über 13 Minuten setzen STEEL TORMENTOR auf die Wirkung von sich regelmäßig ändernden Intensitäten, sowie Tempi-Wechseln. Der Song bekommt dadurch und durch die Leadmelodie einen etwas Maiden-esken Einschlag (man achte auch auf den sehr präsenten Bass), doch das tut der Genialität des Stücks keinen Abbruch. Die Iren beweisen hier, dass sie auch anspruchsvolles und komplexeres Songwriting beherrschen.
Leicht negativ muss ich vermerken, dass „Return Of A King“, das ohnehin nur acht Tracks enthält, gleich mit zwei unterschiedlichen Versionen von „Warrior“ aufwartet. Ich finde, dass die lange Entstehungszeit des Albums von immerhin sechs Jahren durchaus ein, zwei weitere Songs gerechtfertigt hätte. Den insgesamt guten Eindruck, den das Werk hinterlässt, trübt das jedoch nur leicht.

Wer auf 80er-Metal und die NWoBHM steht, bekommt hier neues Futter von einer Band, der man trotz der mageren Anzahl an Releases die reichliche Erfahrung durchaus anhört. „Return Of A King“ ist ein gutes Album, und den Namen STEEL TORMENTOR sollte man sich in den Kreisen des traditionellen Heavy Metals merken. Wer die Band mal antesten will, kann sich auf ihrer Website das Debut „Unleashed“ für lau runterladen. Ich muss aber anmerken, dass sie auf „Return Of A King“ qualitativ nochmal zugelegt haben.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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