Wie heißt es doch so schön: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ – und nur all zu oft trifft das auch auf die Beziehung zwischen Artwork und Musik zu…
Insofern bin ich ehrlichgesagt nicht sonderlich darüber überrascht, was mir aus den Boxen meiner Anlage entgegenschlägt, nachdem ich die CD mit dem wohl schlechtesten Coverartwork seit langem in die Anlage geschmissen habe:
Nach einem gellenden, die Gläser im Schrank zum klirren bringenden Schrei, der klingt, als hätte man dem vielleicht garnicht so allmächtigen Sänger The Almighty nen Knoten in den Sack gedreht, rumpelt die Formation vollkommen orientierungslos durch die Metalwelt. Denn was der Promobogen euphorisch als „Losgelöst von Genredogmen“ euphemisiert, ist am Ende eben doch nur eine krude Mischung, aus Thrash, Black, Death und Powermetal, die es in dieser Form eigentlich nicht wirklich gebraucht hätte. Dass zu allem Überfluss in Logo und Bandphoto auch noch Thorshämmer, Axte und Schilde Verwendung finden, und WARCRY dem Ganzen so auch noch einen paganen Touch verpassen, während das Coverartwork mit einem quasi nackten, weiblichen Zombie, eine Leiche und zwei Skelettreiter in eine ganz andere Richtung zeigt, offenbart beispielhaft die Zerrissenheit und Ziellosigkeit, mit der hier zu Werke gegangen wird.
Dass sich das auch in der Musik niederschlägt, versteht sich von selbst: Da rockt ein Riff mal, und schon kommt ein Powermetal-Schrei, der einem alles verdirbt, ein möchtegern-epischer Klargesang, der einfach vollkommen unpassend ist, oder auch einfach nur das nächste Riff, das dann wieder belanglos oder gänzlich unpassend ist. Der Höhepunkt der Geschmacklosigkeit ist dann bei „Deathgrinder“, einem Cover der Heavy Metaller und Label-Kollegen Omen erreicht, bei dem The Almighty ein Truemetallenes Duett mit Omen-Sänger George Call, hinlegt: Zwar macht zumindest dieser seine Sache durchaus nicht schlecht – passen will seine Powermetal-Stimme zu dem Thrashgebolze aber dann doch nicht.
Stimmung kommt so keine auf, und auch, wenn das ganze vom technischen her nicht wirklich schlecht gemacht ist: Spass macht das alles keinen.
Wer wirklich jede Spielart des Metal liebt und sonst schon alles hat, kann sich natürlich auch „Revenge In Blood“ in den Schrank stellen. Doch um, was mit einem Sprichwort begann, auch mit einem Sprichwort zu beenden: „Zu viele Köche verderben den Brei“ – dass sich das auch auf Genres, die man in eine CD einfließen lässt, gilt, beweisen WARCRY, welche früher im übrigen unter dem nur wenig geistreicheren Namen Heiligs Blechle firmierten, eindrucksvoll.
Wertung: 3 / 10