Ja! Endlich mal wieder ein “Alles-geht-kaputt”-Konzeptalbum! Zuletzt machten das Hail Of Bullets mit „Warsaw Rising“ sowie „On Divine Winds“ nicht schlecht, jetzt also gibt’s die volle Portion Weltkrieg aus Deutschland! Ob es der deutsche Fünfer auf ein ähnlich hohes Niveau schaffen würde? Nicht zuletzt der, zumindest für deutschsprachige Hörer, etwas kuriose Label-Name ließ mich das bezweifeln.
Der erste Hördurchgang war dann ob der ausbaufähigen Produktion doch ein bisschen anstrengend, denn hier wurden die Gitarren so sehr in den Vordergrund produziert, dass vor Allem Sänger Christians Stimme etwas zurücktreten muss (aber vielleicht ist das im Sinne des Old-School-Faktors ja auch so beabsichtigt). Ist man jedoch einmal durch, und beginnt von vorne, merkt man recht schnell, dass hinter „As The World Burns“ doch mehr steckt, als man anfangs zu denken vermag: Hier wird gleich von Anfang an mit minimal 200 Beats pro Minute auf die Instrumente eingedroschen, vor Allem Drummer Tim wird sehr gefordert, und macht seine Sache doch mehr als ordentlich. Die zahlreichen Tempowechsel, das konstant extrem hohe Tempo, und die kurzen Stop-and-Go-Parts, in denen KEITZER von 200 auf 0 und wieder auf 200 bremsen und beschleunigen, sind sicher nicht leicht zu meistern. Auch die Gitarrenfraktion leistet überzeugende Arbeit, und so glänzen KEITZER immer wieder mit Gitarrenriffs, die schlichtweg vom ersten Moment an mitreißen („Drifting“, „Kharkhadan Of Nuclear Winter“, „Corporation“ oder auch „Panzersohn“). Natürlich dürfen einige kurze Prügelnummern nicht fehlen, mit „Doom Shall Rise“ und „No Justice For Peace“ gibt es derer zwei. Ansonsten bewegen sich KEITZER immer im Abschnitt zwischen zwei und vier Minuten Länge, nicht zu viel und nicht zu wenig also. Am Besten gefallen KEITZER, wenn sie wie in eben genannten Songs das Tempo variieren, denn in den langsameren und groovenden Parts kommen eben die Melodien, von denen es auf „As The World Burns“ nicht zu wenige gibt, noch besser zur Geltung.
„As The World Burns“ ist ein Album geworden, das für Liebhaber des Grindcore/Death Metal – Zwitters durchaus ein Ohr wert sein dürfte. Wer sich nicht sicher ist, kann auf Myspace einige Songs des aktuellen Albums Probe hören. Kritikpunkte an „As The World Burns“ sind wohl die in meinen Ohren ausbaufähige Abmischung der Platte, die auf Dauer eintönigen Vocals und die etwas repetitiven Liedstrukturen. Auch dass auf Soli vollkommen verzichtet wird, dürfte den ein oder anderen stören, ist aber bei der hier durchgezogenen musikalischen Linie auch nicht weiter schlimm.
Wertung: 7 / 10