Review Alexis – Birds Of Prey

  • Label: Pitch Black
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

Wenn man Freddy Alexis bislang nicht kennt, geht sicherlich die Welt nicht unter. Selbst mir, der ja recht intensiv im Metal-Geschehen involviert ist, kam der Name noch nicht unter. Der Sänger war Mitglied und teilweise Mitbegründer mehrerer chilenischer Bands wie Inquisicion oder Witchblade. Nun hat er ein Soloprojekt am Laufen, das schlicht ALEXIS betitelt ist. Und mit seinem ersten Werk dieses Projekts, „Birds Of Prey“, ist er beim zypriotischen Label Pitch Black Records untergekommen. Der Bandleader hat sich bei ALEXIS seinen alten Witchblade-Weggefährten, Gitarrist und Songwriter Gabriel Hidalgo (Six Magics), an Bord geholt. Auf dem Album finden sich neben den acht neu komponierten Tracks auch drei remastered und remixed Songs aus früheren Zeiten des Duos.

Die Wege, die eine chilenische Band und ein Label des europäischen Inselstaats Zypern zusammenführt, bleiben mir im Verborgenen. Doch haben Pitch Black mal wieder ein feines Händchen bei der Signierung von Künstlern bewiesen. „Birds Of Prey“ zeichnet sich durch ein ziemlich vielseitiges und gutklassiges Songwriting an der Grenze von Heavy und Power Metal aus.
Wenn den Kompositionen der Power Metal zugrunde liegt, erschaffen ALEXIS eine recht gelungene Ballance aus dem kraftvollen US-Zweig des Genres und der melodischeren europäischen Machart. Das wird schon direkt beim Opener „Shadows“ ersichtlich, bei dem eindeutig der dynamische Rhythmus und die teilweise thrashigen Riffs den Groove bestimmen, während der Höhepunkt sehr melodisch über dem Song thront.
Mehr auf einem epischen, vielschichtigen Konstrukt beruht das emotional angehauchte „Golden Path“, während „Friendly Fire“ in seiner eingängigen, zielgerichteten Weise an Songs von Gamma Ray erinnert. Die Abwechslung des Sounds wird dann besonders beim Titeltrack klar, der fast auf doomigen, Sabbath-liken Riffs und Groove gründet und sich recht schwerfällig aber ziemlich mächtig voranwälzt.
Auf einem modernen und druckvollen Heavy Metal baut „Breaking The Spell“ auf. Bei „Metallizer II“ wird dagegen die Old-School-Kiste geöffnet und Judas Priest zu „Painkiller“-Zeiten gefröhnt. Die drei Stücke „Without You“, „The Witchblade“ und „Killing Truth“, die als sogenannte Bonus-Tracks in remastered und remixed Version noch dazugepackt wurden, stammen ursprünglich vom Witchblade-Album „Ignition“. Hier zeigen das straigte und flotte „The Witchblade“ und das melodische „Killing Truth“, dass die beiden Songwriter auch früher schon Qualitätsarbeit ablieferten.
Doch dessen ungeachtet, ob die Stücke temporeich oder schwerfällig, modern oder old-schooled, eingängig oder anspruchsvoll sind, sie alle bestechen aufgrund des gut durchdachten und abwechslungsreichen Songwritings und können so durchweg Akzente hinterlassen.

„Birds Of Prey“ von ALEXIS reiht sich hervorragend in die musikalisch hochwertigen Releases ein, die ich von Pitch Black Records bisher rezensiert habe. Der chilenische Künstler befindet sich mit seinem neuen Bandprojekt auf dem richtigen Wege. Wer an einem ziemlich abwechslungsreichen und vielgängigen Gericht aus Power Metal und Heavy Metal Gefallen findet, lauscht in dieses Werk rein.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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