Review DevilDriver – Pray For Villains

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Groove Metal

Der Sommer ist vorbei oder wie unser aller Freund Calli zu sagen pflegt: „Jott sei Dank, isch kann de halbnackten Hungerhaken nimmer sehn.“ Von einem Sommerloch konnte dieses Jahr in musikalischer Hinsicht allerdings keine Rede sein, machten doch zahlreiche Bands mit neuen Veröffentlichungen von sich reden. Zu diesen Bands zählen auch die Jungs um Dez Fafara, allgemein bekannt als DEVILDRIVER, die man mit ihrem mittlerweile vierten Langeisen „Pray for Villains“ getrost zum etablierten Kreis der Metal Bands zählen darf. Bekannt für schnelles, treibendes und brutales Liedgut versucht die US-Abrissbirne somit erneut ihrem Ruf gerecht zu werden und ihrem Stil weitesgehend treu zu bleiben.

So viel sei bereits vorweg genommen, Punkt zwei ihres Vorhabens haben DEVILDRIVER recht konsequent umgesetzt. Der Titeltrack beweist eindrucksvoll, dass die Jungs ihr Spiel mit maschinengewehrartigem Drumming nach wie vor beherrschen und der nötige Gitarrengroove gepaart mit einem Dez in bestechender Form zündet wie eh und je. Man sollte in diesem Fall nicht vergessen, dass Fafara mittlerweile über 40 Jahre seines Lebens hinter sich gelassen hat. Unter diesem Aspekt ist seine Stimmgewalt beeindruckend und dass sich so manch jüngerer Kollege davon eine dicke Scheibe abschneiden kann, ist die logische Konsequenz. Doch auch die anderen Mitglieder DEVILDRIVERs leisten über weite Strecken des Albums wirklich Großartiges. „Pure Sincerity“ wartet zwar mit Midtempo auf, darf aber dennoch als famose Dampfwalze bezeichnet werden. Eine weitere Steigerung folgt im Anschluss mit „Fate Stepped In“. Die perfekte Symbiose aus kurzen Verschnaufpausen (um danach alles in Schutt und Asche zu legen). wird auf „Pray for Villains“ hier noch am besten umgesetzt. Ebenso sollte die Gitarrenarbeit am Ende des Songs nicht stiefmütterlich behandelt werden. Doch auch beim schnellsten Auto leert sich irgendwann der Tank. So furios man ins Album gestartet ist, folgen im Anschluss auch Songs, die so rein gar nicht ins Ohr gehen wollen. Ohne Groove, ohne DEVILDRIVER sollte da in Zukunft die Divise lauten. Herausragend wird es dann wieder mit „Waiting For November“, welches mit einem klangvollen Intro aufwartet. Auch wenn man es gar nicht erwarten sollte, stimmen DEVILDRIVER zumindest für 30 Sekunden balladeske Töne an.

Die Rede ist in diesem Fall von „I´ve Been Sober“, welches sich im Folgenden aber in einem nichtssagenden Einheitsbrei verläuft. Wenn es denn Kritik an der Scheibe geben sollte, dann ist sie auch an dieser Stelle anzubringen. Den nötigen Groove und die Energie hat die Band beim vierten Album nicht verloren, auch wenn sich die Stücke primär im Midtempo-Sektor ansiedeln. 13 Songs sind hier aber zu viel des Guten, da einige Lückenfüller unangenehm auffallen. An der Produktion als solche gibt es erneut keine Kritik zu üben und alle Freunde der harten und treibenden Groovefraktion können bedenkenlos zu greifen. Einzig DEVILDRIVER sollten in Zukunft die allseits bekannte Weisheit berücksichtigen, dass Weniger manchmal Mehr sein kann.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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