Burden – A Hole In The Shell Cover

Review Burden – A Hole In The Shell

Es ist gar nicht all zu lange her, dass die deutschen BURDEN mit ihrer Demo-MCD „The Fool“ immerhin so viel Aufsehen erregen konnten, dass sie sich damit einen Vertrag mit Ván Records sichern konnten. Als erstes Resultat dieser Partnerschaft entstand nur wenig später die 7″ Vinyl-Single „Man Of No Account“, die aber wohl eher als Sammlerstück gedacht war, enthielt sie doch nur einen Song, der nicht schon auf der MCD zu finden gewesen wäre. Da diese jedoch wirklich zu überzeugen wusste, durfte man auf das erste Album der Truppe durchaus gespannt sein.

Eine Spannung, die jetzt aufgelöst wird, erscheint doch dieser Tage mit „A Hole In The Shell“ das Debütalbum von BURDEN. Der Blick auf die Tracklist birgt jedoch eine erste kleine Enttäuschung: So haben es zwar zehn Stücke auf das Album geschafft, jedoch kennt man davon bereits drei von EP beziehungsweise Demo-MCD. Aber gut, unabhängig davon, dass es für den treuen Fan weniger prickelnd ist, wenn er bereits ein Drittel des Albums auf anderen Releases im Schrank stehen hat, ist es natürlich durchaus verständlich, dass Label und Band die Stücke auf diesem Wege nochmals der breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Das allein wäre sicherlich auch nicht das große Problem, könnten die anderen Kompositionen diese zu machenden Abstriche wett machen. „Wären“. „Könnten“. Zwei Konjunktivformen, die ein „aber“ quasi erzwingen.

Und richtig, ein „aber“ muss hier leider wirklich folgen. Denn, wohl gefördert durch die Tatsache, dass die bekannten Songs klar die Hits des Albums sind und die restlichen Stücke nichts wirklich Neues bieten, hält sich das Aha-Erlebnis alles in allem leider in Grenzen. Zwar ist auch das restliche Material weit davon entfernt, schlecht zu sein, und liefert dem geneigten Fan dieser Mischung aus Southern Rock, Sludge und Metal wirklich hohe Qualität – jedoch so richtig mitzureißen vermag das, was bei dem „Projekt Debütalbum“ am Ende herausgekommen ist, irgendwie noch nicht: Was im MCD-Format mit 15 Minuten Spielzeit noch astrein funktioniert hat, funktioniert auf eine Spielzeit von fast 50 Minuten offenbar nicht automatisch ebensogut. So wirklich Neues bringt lediglich der letzte Song des Albums, „Conflict“, mit sich: Zusammen mit seinem Anhängsel, einem unbetitelten „Hidden Track“, der mit dem typischen BURDEN-Stil bricht beziehungsweise ihn um einen psychedelischen Touch erweitert, zeigt diese Nummer (wie auch die altbekannten Hits wie „The Fool“), zu was BURDEN in der Lage wären.

Alles in allem liefern BURDEN hier trotzdem ein gutes Album ab, das aber noch cooler geworden wäre, hätte man sich etwas mehr Zeit genommen und drei weitere Hits komponiert, statt das alte Material unterzupflügen und einen Tick mehr Wert auf die Individualität der einzelnen Songs gelegt. Wer bereits die MCD von BURDEN zu schätzen wusste – oder besser noch, wer diese MCD nicht kennt, jedoch an Sludge-Rock mit „Südstaaten-Flair“ Freude findet – sollte sich „A Hole In The Shell“ trotzdem unbedingt anhören – bei Kenntnis der MCD dabei jedoch im Vergleich zu eben jener ersten Veröffentlichung keine all zu große Weiterentwicklung erwarten – dafür war aber wohl auch die Zeit zwischen den beiden Releases zu knapp bemessen.

Wertung: 7.5 / 10

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