WICHITA FALLS sind eine 2006 im Cuxland gegründete Metal-Band. Wie sie auf die Idee kamen, sich nach einer mittelgroßen US-Stadt im Staate Texas zu benennen, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch haben die Jungs wohl ein Faible für Tornados. Vielleicht liegt der Ort ja in der sogenannten „Tornado-Alley“. Nun, wie auch immer, ihr Debut von 2007 hieß „Enter The Tornado“ (noch unter dem Bandnamen Category V, was erneut ein Bezug zu den Wirbelstürmen ist) und auch das Artwork des Albums „Landfall“, um das es in diesem Review geht, ziert ein Twister – genaugenommen eine Wasserhose. Der Albumtitel hat wohl ebenfalls etwas mit diesem Thema zu tun, denn als Landfall werden im meteorologischen Bereich Vorgänge bezeichnet, bei denen entweder ein Hurrikan auf die Küste trifft, oder aber eine Wasserhose auf Land übergeht. Auch bei den Bandpics auf der Website spielen die Twister immer eine große Rolle. Die Texte des Albums sind dagegen vielschichtig und beinhalten auch Gesellschafts- und Sozialkritik. Bei „Stormchaser“ fließen aber auch die Wirbelstürme nochmal in die Lyrics ein.
WICHITA FALLS spielen eine Mischung aus melodischem Thrash Metal und ziemlich straightem Heavy Metal. Ein bisschen erinnert es mich manchmal schon daran, als würden Megadeth auf Judas Priest, oder Metallica auf Meliah Rage treffen.
Die melodische Seite kommt in den Leads zum Vorschein, wie beispielsweise bei „Canadians“. Gleichsam ist der Rhythmus druckvoll und antreibend. Das Gitarrenspiel ist vielseitig. Es kann in stakkato-artigen Riffs die thrashige Seite des Sounds unterstützen, oder aber eben die Melodien ins Spiel bringen, die sich insgesamt als ein Markenzeichen von WICHITA FALLS herauskristallisieren.
Überhaupt zieht die Musik für mich den größten Reiz aus der Vermischung dieser Merkmale aus Thrash und Heavy Metal. Der Thrash Metal bringt die Energie mit, während vom Heavy Metal die Hooklines oder auch die meist gut herausgearbeiteten Höhepunkte ihre Intension beziehen.
Technisch liefern die Norddeutschen eine einwandfreie Leistung ab. Die Rhythmustruppe entwickelt unnachgiebig diesen Groove und Drive, auf dem Matthias Büsing seine variablen Fähigkeiten am Sechssaiter eindrucksvoll ausleben kann. Auch der Gesang von Wolfram Burda gefällt mir recht gut. Er hat eine kräftige Stimme in mittlerer Lage, wechselt aber auch problemlos in sehr rauhe Bereiche, die fast an Growls grenzen.
Auch kompositorisch ist „Landfall“ schonmal eine gute Duftmarke. Die Stücke sind gleichermaßen druckvoll wie eingängig, ohne dabei in irgendwelche true-en Klischees abzudriften. Auch einige komplexere Arrangements finden den Weg auf das Album, was insgesamt auch für Abwechslung sorgt.
Es wird dabei ein solides Level gehalten. Einen schwachen Song sucht man vergeblich. Es gibt zwar Stücke, die nicht gleich beim ersten Hören zünden, doch mit öfterer Drehdauer findet man auf „Landfall“ doch immer wieder neue interessante Abschnitte. Meine Albumfavoriten sind „Canadians“, „Pray“, „Circle Of Brutality“, „Stormchasers“ und „Army Of Fallen Angels.
Wer auf kraftvollen Heavy Metal oder melodischen Thrash Metal steht, sollte in „Landfall“ ruhig reinhören. WICHITA FALLS lassen zwar auch noch etwas Raum zur Steigerung, doch hat ihr zweites Werk schon wirklich gelungenes Material zu bieten. Allein schon diese immerwährende Energie, die das Album versprüht, und ein vollständiger Verzicht auf Balladen-Schnickschnack kommen bei mir sehr gut an. Lauscht einfach mal in die Samples unter www.myspace.com/wichitafallsmetal rein!
Wertung: 7.5 / 10