Review Miscalc – Miscalc (EP)

Man kann der Münchner Metal-Szene sicher viel vorwerfen… ganz sicher jedoch nicht, dass sie zu wenig Nachwuchsbands hervorbringe. Wie viel Potential diese dann mitbringen, und wie groß ihre Chancen sind, über ihr Viertel hinaus bekannt zu werden, steht bekanntlich immer auf einem anderen Blatt. Auf dem von MISCALC steht bezüglich zweiterer Frage aber mindestens ein „garnicht so schlecht“, schließlich muss man auf erste ganz klar mit „viel“ antworten.

Will man MISCALCs Musik beschreiben, fängt man am besten bei Meshuggah an: Zwar ist das Schaffen der Münchner bei Weitem nicht so komplex wie das der Mathcore-Koryphäe aus Umeå, jedoch finden sich dennoch deutliche Parallelen: Sowohl der Charakter der Riffs, als auch und im besonderen der Sound der Gitarren zeigt hier zweifelsfrei auf, wo die Vorbilder zu suchen sind.
Ob einem dieses bisweilen doch recht strebsame Nacheifern zu weit geht, muss wohl jeder für sich entscheiden… klar ist: MISCALC machen keinen Hehl aus ihren Vorbildern, wissen deren Einflüsse jedoch durchaus gekonnt in eigenständige Songs zu verarbeiten.
Einzig hinsichtlich des Gesangs unterscheidet man sich deutlich von genannter Vergleichsband, arbeitet man auf dem Debüt doch über weite Strecken mit relativ vielseitigem Cleangesang, der mich wenn, dann am ehesten noch an System Of A Down erinnert. Zusammen ergibt dies zwar vielleicht nicht das ominöse, neu erfundene Rad, zumindest aber eine mehr als anhörbare Mischung verschiedener moderner Metal-Spielarten, die für eine erste Veröffentlichung lobenswert weit gediegen und durchdacht erscheint.

MISCALCs erste EP kann sicherlich (auch metaphorisch) noch keine Bäume ausreißen – doch wer kann das von seiner ersten Demo schon behaupten. Dabei muss man MISCALC jedoch hoch anrechnen, dass sie bereits auf ihrer ersten Veröffentlichung professioneller agieren und besser produziert musizieren als viele andere Bands es auf ihren ersten Alben tun. Musikalisch mit vielen Ideen gesegnet klammern sich die vier Münchner bisweilen noch einen Tick zu fest – und vor allem: Zu offensichtlich – an ihre Vorbilder… doch spätestens, wo sie sich jedoch etwas mehr gehen lassen und etwas in die Eigenständigkeit „abdriften“, stellt man fest, dass die Truppe um Fronter Aurel Takacs einiges auf dem Kasten hat.
Da die Band darüberhinaus definitiv ambitioniert wirkt, stehen die Chancen auf ein wirklich gelungenes erstes Album wahrlich nicht schlecht. Gelungener Einstand.

Keine Wertung

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