Review Grand Magus – Hammer Of The North

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

Gerade erst zwei Jahre sind seit dem einschlagenden Erfolg von „Iron Will“ ins Land gezogen, schon machen GRAND MAGUS mit dem Nachfolger des 2008er-Werks von sich reden. „Hammer Of The North“ besiegelt außerdem die Vertragsunterzeichnung der Schweden bei Roadrunner Records, nachdem man sich Ende 2009 von der alten Label-Heimat Rise Above verabschiedet hatte. Zusammen mit Entombed-Bassist Nico Elgstrand wurde der nordische Hammer produziert und anschließend von Jens Bogren (Opeth, Amon Amarth) gemixt – gute Voraussetzungen also für ähnlich euphorische Reaktionen, wie sie die Band bereits mit „Iron Will“ feiern konnte.

Schon mit dem Opener „I, The Jury“ tun sich dem geneigten Hörer aber die ersten Unterschiede zum Vorgängeralbum auf. Tatsächlich zeichnet der Startschuss rifftechnisch ein überraschend rockiges Bild der Schweden, während Frontmann Janne „JB“ Christoffersson (bis vor kurzem auch noch Sänger und Bassist bei den Spiritual Beggars) seine Stimme wieder gewohnt zielsicher von einem Höhepunkt zum anderen steuert. Weniger Doom dröhnt da aus den Boxen – die, bitteschön, auch mit entsprechender Lautstärke verköstigt werden wollen! -, dafür umso mehr schwermetallische Durchschlagskraft.
Gemächlicher wird es jedoch kurz darauf mit dem Titelsong, der mit fast schon melancholischer Schwere zu überzeugen weiß und auch erste Ähnlichkeiten zum Material des letzten Albums aufweist. Dass sich GRAND MAGUS seitdem noch weiterentwickeln konnten, beweisen Nummern wie „Black Sails“ oder „Mountains Be My Throne“. Vor allem letzterer zeigt eindrucksvoll auf, wie eine hammerharte Portion Epik funktioniert, ohne auch nur im Geringsten kitschig zu wirken. Christoffersson, Sänger und Gitarrist in Personalunion, gibt dabei sowohl den klassischen Heavy Metal-Sänger par excellence als auch den rhythmusbewussten Gitarristen, der sich kaum durch ausladende Soli in den Mittelpunkt drängt, dafür aber mit wahrhaftigen Nackenbrechern aus seiner Riffmaschinerie aufwartet. „Hammer Of The North“ lebt zu einem nicht unerheblichen Teil von sicheren Stilwechseln, die sich in „Northern Star“ mit seinem Ohrwurm-Refrain und Gruppengesang genau so niederschlagen wie groovigen Downtempo-Meisterwerken im Sinne von „The Lord Of Lies“ – Gänsehautfeeling pur!

Das mittlerweile fünfte Studioalbum des skandinavischen Trios ist kein ungestümes Metal-Monster, sondern viel mehr ein schwermetallisches Biest, das seinen Weg in die Hörgänge in weitestgehend gemächlichem Tempo bahnt – dafür aber umso intensiver und unaufhaltsamer. Wer „Iron Will“ mochte, wird „Hammer Of The North“ mit großer Wahrscheinlichkeit lieben, GRAND MAGUS präsentieren sich nämlich nach zweijähriges Abstinenz in Höchstform und sind auf dem besten Weg, ihrer Musik maximalen Wiedererkennungswert einzuhauchen und sich selbst zu perfektionieren. „Hammer Of The North“ hält auf ganzer Linie, was der Titel ohnehin schon verspricht. Große Klasse!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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