Review Alice Cooper – Dirty Diamonds (Re-Release)

  • Label: Armoury
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Hard Rock

Aller guten Dinge sind…vier. Mit dem vierten Re-Release geht die Besprechung der von Armoury Records wiederveröffentlichten ALICE-COOPER-Alben zu Ende. Dieses Mal handelt es sich um das ursprünglich 2005 erschienene Werk „Dirty Diamonds“, welches als Re-Release im günstigen Mid-Price angeboten wird.
Nachdem Coop seine düster-heavy-Phase mit „Dragontown“ abgeschlossen hatte und mit „The Eyes Of Alice Cooper“ zum guten alten Garage Rock zurückgekehrt war, durfte man gespannt sein, was sich der Altmeister für sein 24. Studioalbum „Dirty Diamonds“ hatte einfallen lassen.

Stilistisch orientiert sich „Dirty Diamonds“ am direkten Vorgänger „The Eyes Of…“ und somit auch verstärkt an den Cooper-Zeiten von ca. 1970 bis zu den späten 80ern. Dabei schreitet Coop in Sachen Songwriting vielleicht ein bisschen komplexer zur Tat als zu seiner 70ies-Rock-Ära.
Zweifellos ist auch auf „Dirty Diamonds“ wieder reichlich Abwechslung die Devise. Während der Opener „Woman Of Mass Distraction“ groovig und hardrockig rüberkommt, ist das folgende „Perfect“ etwas vom Funk beeinflusst. „You Make Me Wanna“ ist ein straighter Rocker, dessen Refrain einwandfrei nach frühen 70ern klingt. Der Titeltrack „Dirty Diamonds“ zieht eine Verbindung zu alten Cooper-Hits mit Gruselfaktor, und mit „The Saga Of Jesse Jane“ packt Alice eine Country&Western-Ballade aus.
An Vielfalt fehlt es tatsächlich nicht, und zudem haben all diese unterschiedlich gearteten Kompositionen Hand und Fuß. Was Alice Cooper anpackt macht er mit viel Überlegung und intensiver Ausarbeitung. Ich muss jetzt nicht auf jeden einzelnen Track eingehen, doch die Albumhighlights (neben dem Titeltrack), das flotte „Sunset Babies (All Got Rabies)“, das schleppende, leicht doomige „Run Down The Devil“ und das eingängige „Steal That Car“ bedürfen unbedingt einer Erwähnung.
Ein einziger krasser Fehlgriff hat sich aber leider auch eingeschlichen: den sogenannten Bonus-Track „Stand“ mit Rap-Attitude und Gastmusikerbeitrag von Xzibit hätte sich ALICE COOPER einfach sparen können. Trotz seines Faibles, auch mal moderne Sachen oder „andere Musik“ zu integrieren, hat solch ein stilistischer Fremdkörper auf einem Album des klassischen Rock/Hardrock meines Erachtens nichts zu suchen.

Lässt man mal den Bonus-Track außer Acht, hat ALICE COOPER wieder auf hohem Niveau komponiert und eine Reihe richtig guter Hits unters Volk gebracht. So erhält „Dirty Diamonds“ von mir auch eine Empfehlung, besonders für Anhänger des 70er- und 80er-Rock/Hard Rock.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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