Eigentlich dachte ich immer, die deutsche Sprache ganz gut zu beherrschen und Worte auch einigermaßen gut anderen Sprachen zuordnen zu können. So war ich erstmal ordentlich ratlos, als dieses CD-Cover mit dem merkwürdig anmutenden Namen „Breschdleng“ vor mir auf dem Tisch lag. Schnell mal den Promo-Beilagezettel gelesen und gesehen, dass „Breschdleng“ offenbar ein Ausfluss des schwäbischen Dialekts ist, ebenso wie die allzu kauderwelschig anmutenden Songtitel.Leider ist die Tatsache, dass die sechs Herren aus dem Schwabenland ihre Songtexte im schwäbischen Dialekt vortragen, so ziemlich das aufregendste, was „Breschdleng“ zu bieten hat.
Die sehr nach Bierzelt klingenden Vocals von „Herr Wolf“, welche sich bar jeden Melodiegefühls präsentieren, gehen einem nämlich ziemlich schnell auf die Nerven. Die Riffs von BRESCHDLENG befinden sich am ganz oberen Rande der Simplizitätsskala (Ich glaube, Schdefalla besteht tatsächlich nur aus vier Akkorden…) , und „glänzen“ außerdem dadurch, dass sie sich wirklich über zwei bis drei Minuten hinwegziehen, ohne dass das geringste Überraschungsmoment eintritt.
Da BRESCHDLENG das Kunststück fertig bekommen, gleichzeitig einfallslose UND melodiefreie Riffs zu schreiben und aneinanderzureihen, dürfte jeder intakte menschliche Gehörgang im Sinne einer natürlichen Schutzmaßnahme sehr schnell auf Durchzug schalten. Man könnte ja meinen, dass ,wenn sich ein Album sowohl ohne Melodie, als auch ohne Abwechslung zeigt, jenes wenigstens ordentlich aggro klingt, doch nicht mal das ist der Fall. BRESCHDLENG schrammeln stets am Gehörgang vorbei…
Jeder, der sich davon überzeugen möchte, ob ich Unrecht habe, bekennender Schwabenland-Lokalpatriot ist, oder jeder, der seine Nachbarn zwangsbeschallen möchte, kann sich BRESCHDLENG ja mal zu Gemüte führen. Alle Anderen warne ich davor, denn BRESCHDLENG nerven einfach zu schnell.
Keine Wertung